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Die Veranstaltung wurde vom ehemaligen Wirtschaftsminister Brandenburgs, Ulrich Junghanns, moderiert und von einer Fachausstellung begleitet.

Berlin, 28. November 2011

Erfolgreiche 2. Berliner Konferenz für Erneuerbare Energien im Rahmen der Militär- und Wirtschaftskonversion

Kontaminierte Bundeswehrbrachen, die es durch die Neuausrichtung en masse geben wird (aufgrund des vorliegenden Stationierungskonzepts werden 31 Standorte geschlossen), und erneuerbare Energien - passt das zusammen?

Die Veranstalter waren der Meinung, dass Militär- und Industriebrachen geradezu prädestiniert sind, durch Nutzung als Standorte für Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energien erheblich zur Verringerung des Verbrauchs von Naturflächen beizutragen. Und sie sollten damit richtig liegen!

Denn der gewünschte Zuwachs im Bereich der erneuerbaren Energien führt zu Konflikten infolge von Flächennutzungskonkurrenzen und Anwohnerinteressen. Um den Zuwachs bei erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben, müssen solche Differenzen möglichst im Vorfeld bereits ausgeräumt werden, um deren Akzeptanz zu steigern. Dafür sind neben Anpassungen im Planungsrecht vor allem tragfähige Kompromisse gefordert.

Schwerpunkte dieser 2. Berliner Konferenz zum Thema „Erneuerbare Energien“ am 24./25. November 2011 in der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin waren die Standortentwicklung von militärischen und industriellen Konversionsflächen für erneuerbare Energien und die damit verbundenen Herausforderungen. Spitzenvertreter der Branche und Investoren sowie Verantwortliche des Bundesverteidigungsministeriums, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und der Clearingstelle EEG konnten ihre Erfahrungen und Entwicklungskonzepte sowie zukünftige Potenziale wirtschaftlicher Nutzung und ihrer Finanzierung erörtern und einem breiten Fachpublikum präsentieren.


Den Organisatoren Alexander Döring, geschäftsführender Vorstand KOMZET e.V. (links im Bild), und Hans-Herbert Schulz, Projektleiter Green Defense, ist es gelungen, eine erfolgreiche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Moderator Ulrich Junghanns, Minister für Wirtschaft des Landes Brandenburg a.D., konnte schon bei der Eröffnungs-veranstaltung zahlreiche Teilnehmer begrüßen.

MdB Johannes Kahrs begrüßte die Gäste. Er bedauerte die Schließung der Bundeswehrstandorte, freute sich jedoch über die sich nun ergebenden Möglichkeiten, diese als potenzielle Standorte für erneuerbare Energien zu nutzen. Dr. Reinhard Eisermann, Geschäftsführer Lobbe Industrieservice GmbH & Co. KG, sieht sein Unternehmen gut aufgestellt für die Sanierung kontaminierter Standorte. Frank Marczinek, Lobbe Industrieservice GmbH & Co. KG, hält Konversionsflächen für prädestinierte Anlagenstandorte für erneuerbare Energien.

Im voll besetzten Plenum verfolgten über 120 Teilnehmer aus Behörden, Industrie und Presse hochinteressante Aspekte der Konversion von ehemaligen Bundeswehrstandorten in Flächen und Nutzung für erneuerbare Energien.

Durch viele Beiträge zog sich das Thema „Konversionsflächen/erneuerbare Energien als Freiflächenanlagen für Photovoltaik", aber es gab auch kritische Stimmen im Plenum zum Erneuerbare-Energien-Gesetz – EEG 2012, insbesondere zu dessen Formulierungen, die für den "normalen Bürger" zum Teil absolut unverständlich formuliert seien.

Ministerialdirektorin Alice Greyer-Wieninger, Abteilungsleiterin Wehrverwaltung, BMVg, gab einen Einblick zum Einsatz erneuerbarer Energien bei der Bundeswehr:
Vor dem Hintergrund der politischen Ziele, wie dem globalen Klimaschutz, und der gesetzlichen Auflagen - insbesondere der Energieeinsparverordnung und des Erneuerbare Energien-Wärme-Gesetzes - trage die Bundeswehr durch erhebliche Reduzierung an Primärenergien zum Klima- und Ressourcenschutz fossiler Primärenergie bei. Auf dem Gebiet der Wärmeversorgung werde die Nutzung von Bioenergie, Fernwärme und Wärmerückgewinnung sowie Solarthermie umgesetzt, im Bereich der Stromversorgung werden Photovoltaik und Wasserkraft angewendet. Bei der gemeinsamen Wärme- und Stromversorgung werden Systeme der Kraftwärmekopplung (z.B. Blockheizkraftwerke) und der Geothermie ausgebaut. Der Anteil des zertifizierten Ökostroms beträgt z. Zt. für einzelne Regionen bis etwa 49 % an Erneuerbaren Energien. Der Gesamtanteil der erneuerbaren Energien für die Wärme- und Stromversorgung liegt bei etwa 15 %.

Die Teilnehmer, Referenten und Aussteller der 2. Berliner Konferenz für Erneuerbare Energien zeigten sich zufrieden sowohl über die Themenauswahl und die hochwertigen Vorträge als auch über das erstklassige Ambiente dieser Veranstaltung. Die Folgeveranstaltung wird im November 2012 wieder in Berlin stattfinden.


(Mehr über die 2. Berliner Konferenz für Erneuerbare Energien lesen Sie ausführlich in der nächsten Ausgabe des Magazins Public Security). (zi)

>>> Bilder der Veranstaltung

>>>www.green-defense.de