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DFV-Vizepräsident Hartmut Ziebs zur Warnung der Bevölkerung im Krisen- und Gefahrenfall 2.0: "Wir müssen auch einen Blick auf soziale Netzwerke werfen."
Foto: Frenkel

Berlin, 28.02.2012

Warnsysteme: "50 Jahre in Watte gepackt"

Der Deutsche Feuerwehr-Verband (DFV) hofft, dass u.a. die Freie und Hansestadt Hamburg eine Vorreiterrolle bei der Umsetzung eines neuen, modularen Warnsystems für die Bevölkerung einnimmt. Dabei seien Länder und Bund in der Pflicht, so DFV-Vizepräsident Hartmut Ziebs auf dem gemeinsam mit dem Anbieter e*message veranstalteten 9. Nationalen Paging-Kongress in Berlin. "Die Erwartungshaltung der Bevölkerung ist enorm hoch." Holger Poser, in Hamburgs Innenbehörde verantwortlich für Katastrophen- und Bevölkerungsschutz, kündigte verschiedene Schritte an. Die Frage der Finanzierung ist zwischen Bund, Ländern und Kommunen strittig. Doch auch die Bürger, so Poser, würden "nicht darum herumkommen, sich an Warnmitteln zu beteiligen".

Sie seien diesbezüglich vom Staat "eigentlich 50 Jahre in Watte gepackt" worden, sagte Poser. Er betont die erforderliche Eigenvorsorge, sich auch selbst um Informationen über Gefahrenlagen zu bemühen. Das Land Hamburg rüste sein Sturmflutsirenenwarnsystem wieder flächendeckend auf, 1,5 Millionen Euro seien bereits verbaut. Poser hält dies aber nicht für ein Allheilmittel. Vielmehr werde Hamburg binnen 18 Monaten eine Vielzahl von Systemen einführen. Möglich seien die ohnehin in der Hansestadt verpflichtend vorgeschriebenen Rauchwarnmelder, Massen-SMS und Paging-Systeme. Um einen Ausbreitungseffekt zu erzielen, will die Hansestadt zunächst den angrenzenden Landkreisen eine Zusammenarbeit anbieten.

Seit 2009 sind sich Bund und Länder grundsätzlich über das Prinzip "modulares Warnsystem" einig. Weiterhin unklar oder in der Erprobung sind die Details. "Wenn einer beginnt, wird es einen Sog geben", so Kongress-Moderator Axel Dechamps. "Inzwischen ist das ein Thema der Innenminister". Neben dem Thema "Warnung der Bevölkerung" wurden auf dem Paging-Kongress ausführlich die künftigen Optionen erörtert, wie Einsatzkräfte alarmiert werden können. Ein ausführlicherer Bericht erscheint in der kommenden Print-Ausgabe von Public Security. (kö)

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