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Berlins Innenverwaltung rechnet mit einer weiter steigenden Zahl der Einsätze im Notfallrettungsdienst bei der Feuerwehr. Über die letzten Jahre betrachtet zeige die Kurve immer weiter nach oben, und die Menschen würden älter, sagt Klaus Zuch, Abteilungsleiter in der Innenbehörde des Senats.

(Bild: ZOES/Lindner)

Berlin, 19.06.2012

Berlins Polizei wird bunter
21. Prozent "Neue" mit Migrationshintergrund

Berlin will seine Bemühungen fortsetzen, für die Sicherheitsbehörden Nachwuchskräfte mit Migrationshintergrund zu gewinnen. Das sagte Klaus Zuch, Abteilungsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung in der Berliner Innenbehörde, auf dem XVI. „Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit“ im Deutschen Bundestag. Seit Herbst 2011 sei ihr Anteil an Anwärtern für den mittleren Polizeivollzugsdienst auf 21 Prozent gestiegen, so Zuch. Für den gehobenen Dienst betrage er derzeit zwölf Prozent.

Klaus Zuch zufolge trifft die Überalterung die allgemeine Verwaltung noch viel härter. Das Durchschnittsalter in der Senatsverwaltung für Inneres und Sport betrage 49 Jahre. In den kommenden fünf Jahren werde ein Viertel der Berliner Beamten und Angestellten in den Ruhestand gehen. Bei Polizei und Feuerwehr habe es dagegen immerhin noch Einstellungen gegeben. Darüber hinaus hat der Senat 250 neue Stellen für den Polizeivollzugsdienst und 14 neue Stellen für den feuerwehrtechnischen Dienst geschaffen. Der Wettbewerb mit der Privatwirtschaft um Nachwuchs nehme zu. Deshalb, so Zuch, seien attraktive Arbeitsplatzgestaltung, Teilzeitmöglichkeiten und die Balance zwischen Beruf und Familie bedeutsam. Auch über die Gehälter müsse man nachdenken.

Die demografische Entwicklung gestaltet sich in verschiedenen Regionen sehr unterschiedlich. Darauf wies Prof. Dr. Bernhard Frevel auf dem Zukunftsforum im Bundestag hin. Der Sozialwissenschaftler aus Münster warnte vor Tendenzen einer sozialen und räumlichen Abgrenzung von Bevölkerungsgruppen. Dies hätte negative Folgen für die informelle soziale Kontrolle.

Weitere Informationen über das XVI. Zukunftsforum Öffentliche Sicherheit seien demnächst auf der Website www.zukunftsforum-oeffentliche-sicherheit.de verfügbar, so der derzeitige Beiratsvorsitzende Dr. Konstantin von Notz (Bündnis 90/Die Grünen). Das Expertengremium versteht sich als unabhängige Plattform. Es beschäftigt sich 2012 schwerpunktmäßig mit den Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Öffentliche Sicherheit. Vertreter aller Bundestagsfraktionen, aus Behörden, Hilfsorganisationen, Wirtschaft und Wissenschaft tagen mehrmals jährlich, um jenseits tagespolitischer Interessen Gemeinsamkeiten auszuloten. Ziel ist es, absehbare gesellschaftliche Risiken frühzeitig in den Blick zu nehmen und Gegenmaßnahmen zu empfehlen. Thema der aktuellen Veranstaltung waren die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Sicherheit in Ballungsräumen.

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