Das Magazin für Innere und Äußere Sicherheit, Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Kritische Infrastrukturen

Münster, 16.01.2013

Blackout-Folgen besser beherrschbar machen!
Neue Fachtagung KRIFA bringt Rettungskräfte und Katastrophenschützer zusammen.

Eine Stunde lang mussten die Münchener im November auf Strom verzichten, das Münsterland war 2005 sogar mehrere Tage vom Netz. Ein neuer, schwerer Blackout scheint nicht ausgeschlossen – die Bundesnetzagentur selbst sieht das deutsche Stromnetz „in einer kritischen Lage“. Auf der KRIFA, einer neuen Fachtagung zu kritischen Infrastrukturen, kommen die Organisationen im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz an einen Tisch, die im Falle eines Stromausfalls dessen Folgen beherrschen sollen: Feuerwehren, Rettungsdienste, Hilfsorganisationen und das Technische Hilfswerk, aber auch die private Sicherheitswirtschaft.

Eingebettet ist die KRIFA in die Internationale Polizeifachmesse und -konferenz IPOMEX®, die vom 16. bis 18. April zum sechsten Mal in Münster stattfindet. Hier werden erneut mehr als 130 Aussteller modernes Equipment für die Polizeiausstattung und die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr präsentieren. Die Schirmherrschaft hat das NRW-Innenministerium übernommen.

Während sich die Messe und Konferenz an den ersten beiden Tagen an Polizeibehörden wendet, öffnet sie sich am dritten Tag auch anderen Behörden und Organisationen sowie Unternehmen mit Sicherheitsaufgaben. Die KRIFA soll die Schnittstellen zwischen polizeilicher und nichtpolizeilicher Gefahrenabwehr herausarbeiten und mit Best practice-Angeboten sowie zahlreichen Erfahrungsberichten die Reaktions- und Leistungsfähigkeit betroffener Bereiche verbessern.

Um Inhalte des Programms abzustimmen, trafen sich Vertreter von Behörden, Feuerwehren, Rettungsdiensten und des Technischen Hilfswerks (THW) im Vorfeld. Die KRIFA widmet sich kritischen Infrastrukturen, die einerseits essentiell für die Versorgung der Bevölkerung, andererseits anfällig für technische Pannen, Naturkatastrophen und Terroranschläge sind. Das können Energieversorger und Telekommunikationsdienstleister ebenso wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen oder Einrichtungen des Finanz- und Warenverkehrs sein.

Die Premiere der KRIFA rückt einen möglichen Blackout in den Fokus: Wer hält lebenserhaltende Systeme aufrecht, wer versorgt die Menschen mit Wasser und Lebensmitteln,wie wird die Kommunikation gesichert? Es gibt zwar Notfallplänejedoch sollen hier vor allem diejenigen zusammenkommen, die diese Pläne umsetzen werden und im Notfall die Führungsverantwortung vor Ort tragen.

Dabei gilt es, von den Erfahrungen der Anderen zu lernen. Die Erkenntnisse der Münchner sind ganz frisch, auch im Münsterland sind der Blackout nach dem Schneechaos 2005 und dessen Bewältigung noch in guter Erinnerung. Die KRIFA liefert Beispiele aus und für die Praxis: Was lief bei den Einsätzen gut, wo gab es Probleme?

Die konkreten Fälle werden wissenschaftlich und theoretisch unterfüttert: Die Universität Bonn, die einen eigenen Studiengang „Katastrophenvorsorge und Katastrophenmanagement in Disaster Management“ ausbildet, stellt aktuelle Studien vor, Vertreter mehrerer Katastrophenschutzbehörden haben ebenfalls zugesagt. Auch die Abteilung „Gefahrenabwehr“ des NRW-Innenministeriums wird sich beteiligen. Begleitet wird die Tagung von einer Ausstellung. Unter anderem werden hier Notstromaggregate und Anlagen zur Aufbereitung von Trinkwasser gezeigt.

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