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ENERGIE & ROHSTOFFE


Bild: ZSW

Stuttgart, 28.01.2016

Neues Gebäude für die Energieforschung

Das Zentrum für Sonnenenergie-und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat das Richtfest für sein neues Institutsgebäude am Standort Stuttgart gefeiert. Auf 8.000 Quadratmetern Nutzfläche bietet das Gebäude Platz für größere Forschungslabore, Werkstätten und Büros. Eine stattliche Solarstromfassade wird die Arbeiten des Instituts nach außen repräsentieren. Regenerativ erzeugte Wärme ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Energiekonzepts. Die Arbeiten werden im Herbst 2016 abgeschlossen sein, im Oktober soll der Einzug stattfinden. Grund für den Neubau ist die in den letzten Jahren erheblich gewachsene Mitarbeiterzahl.

Die Bebauung des Stuttgarter Engineering Parks (STEP) in der Nähe der Universität geht in die nächste Runde: Der Rohbau des neuen ZSW-Forschungs- und Verwaltungsgebäudes ist fertiggestellt, jetzt folgen die Innenarbeiten. Die Kosten des Neubaus betragen insgesamt 25 Millionen Euro. Das Land übernimmt acht Millionen Euro, die Stadt Stuttgart beteiligte sich ebenfalls und überließ dem ZSW ein Grund-stück im Erbbaurecht. Der Zeit- und Kostenplan wurde bisher einge-halten.

Der stellvertretende Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg und Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid sowie der Erste Bürgermeister der Landeshauptstadt, Michael Föll, sprachen die Grußworte. Minister Schmid betonte in seiner Ansprache die Bedeu-tung der ZSW-Forschung für das Land: „Das ZSW ist ein Vorzeigein-stitut für die Erforschung erneuerbarer Energien in Deutschland und trägt damit zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende bei. Wir sind froh und stolz, dass das ZSW nunmehr bald ein hochmodernes Institutsgebäude an seinem Stammsitz in Stuttgart beziehen kann. Das Land Baden-Württemberg wird das ZSW auch weiterhin unterstützen.“

Die Feier ist traditionell ein Fest der Handwerker. Zimmerermeister Roland Hödl vom Bauunternehmen C. Dupré hielt den traditionellen Richtspruch. Werner Frosch vom Architekturbüro Henning Larsen Architects stellte Form und Funktion des Gebäudes vor, das aus meh-reren ineinander greifenden Baukörpern besteht. Anschließend trafen sich alle Beteiligten zum Richtschmaus.

Erneuerbare Energien werden in das Gebäude integriert
Der höchste Teil des dreigliedrigen Gebäudes, „Turm“ genannt, wird an drei Seiten mit fassadenintegrierten Dünnschicht-Photovoltaik-modulen bestückt. Diese umfassen 170 Quadratmeter und eine installierte Leistung von rund 27 Kilowatt (KW). Auf dem Dach wird ebenfalls eine Solarstromanlage mit weiteren 20 KW errichtet.

Die Solarmodule auf Basis von Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS) beruhen auf einer ZSW-Entwicklung und werden bereits welt-weit eingesetzt. Aufgrund ihres homogenen mattschwarzen Erschei-nungsbilds lassen sie sich harmonisch in Hausdächer oder Fassaden integrieren.

Bei der Wärmeversorgung werden Energieeffizienz und erneuerbare Energien groß geschrieben: 32 Wärmesonden und eine Wärmepumpe sind die zentralen Bestandteile. Die Geothermiesonden führen im Sommer überschüssige Wärme aus Sonneneinstrahlung und Pro-zesswärme aus den ZSW-Labors in den Boden ab. Im Winter wird die Wärme zu Heizzwecken wieder aus dem Untergrund gezogen. Rund 50 Prozent der Wärmeenergie werden so regenerativ erzeugt. Auch ein wesentlicher Teil der benötigten Prozesskälte kann durch diese Technik bereitgestellt werden.

V.l.n.r.: Erster Bürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart, Michael Föll, Prof. Dr. Michael Powalla, Mitglied des Vorstands und Leiter des Geschäftsbereichs Photovoltaik am ZSW, Dr. Nils Schmid, Minister für Finanzen und Wirtschaft, Prof. Dr. Frithjof Staiß, Geschäftsführender Vorstand am ZSW, Prof. Dr. Christian H. Mohrdieck, Leiter der Brenn-stoffzellen-Aktivitäten bei der Daimler AG und Vorsitzender des ZSW-Kuratoriums. Foto: ZSW

Über ZSW:
Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) gehört zu den führenden Instituten für angewandte Forschung auf den Gebie-ten Photovoltaik, regenerative Kraftstoffe, Batterietechnik und Brennstoffzellen sowie Energiesystemanalyse. An den drei ZSW-Standorten Stuttgart, Ulm und Widderstall sind derzeit rund 230 Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker beschäftigt. Hinzu kommen 70 wissenschaftliche und studentische Hilfskräfte.
>>> weitere Infos: www.zsw-bw.de