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ENERGIE & ROHSTOFFE


Bild: Wikipedia

Berlin, 11.04.2016

Sicherung kritischer Rohstoffe für den Hightech-Standort Deutschland

Gallium, Indium oder Seltene Erden – wirtschaftsstrategische Rohstoffe sind unverzichtbare Bausteine für innovative Schlüsseltechnologien und die Spitzenstellung der deutschen Industrie im internationalen Wettbewerb. Kein Handy, kein Computer funktioniert ohne diese Metalle. Die Liste der für die europäische Wirtschaft kritischen Rohstoffe ist lang. Mit dem Ziel die Versorgungssicherheit hierzulande zu verbessern, hat die Bundesregierung im Rahmen ihrer Hightech-Strategie 2020 die BMBF-Fördermaßnahme „r4 – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“ aufgelegt.

Das Integrations- und Transferprojekt „r4-INTRA“ begleitet mit gebündelter Kompetenz die Fördermaßnahme r4
Die mit rund 60 Millionen Euro ausgestattete BMBF-Fördermaßnahme „r4 – Innovative Technologien für Ressourceneffizienz – Forschung zur Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe“ wird vom Clausthaler Umwelttechnik-Institut (CUTEC), dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Hochschule Pforzheim (HSPF) wissenschaftlich begleitet. Im Integrations- und Transferprojekt „r4-INTRA“ vernetzen die Experten der genannten Forschungseinrichtungen führende Rohstoffforscher in rund 40 Verbundprojekten, in denen innovative Lösungen zur Versorgung Deutschlands mit kritischen Rohstoffen entwickelt werden.

Eingebettet in das Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden hierfür rund 60 Millionen Euro bereitgestellt. 26 Verbundprojekte wurden nach einer ersten Ausschreibung in r4 bewilligt. Nach Abschluss der zweiten Ausschreibungsrunde werden es 2016 voraussichtlich rund 40 Vorhaben sein. Führende Rohstoffforscher Deutschlands, Nachwuchswissenschaftler und die Industrie sind beteiligt.

Forschungsbegleitend wird das Integrations- und Transferprojekt „r4-INTRA“ die Innovationskraft der umsetzungsorientierten Verbundprojekte durch gezielte Vernetzung stärken. Dies geschieht über branchen-, technologie- und themenorientiertes Clustern der Einzelprojekte. Forschungsschwerpunkte der Fördermaßnahme r4 sind die Exploration und Gewinnung primärer heimischer Rohstoffe sowie die Rückgewinnung und die Kreislaufführung sekundärer Rohstoffe. Für eine spätere Umsetzung der Forschungsergebnisse ist es wichtig, frühzeitig potenzielle Anwender und die Öffentlichkeit einzubinden. Dazu dient unter anderem das ständig wachsende Informationsangebot auf der r4-Internetseite, das ab heute verfügbar ist.

Zusammen mit dem Fraunhofer ISI sowie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) leitet das Clausthaler Umwelttechnik-Institut (CUTEC) als Verbundkoordinator federführend das r4-INTRA-Vorhaben. Beteiligt sind auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und die Hochschule Pforzheim (HSPF). Erfahren in der Begleitung solcher Forschungsmaßnahmen, unterstützen diese Partner den Ergebnistransfer und analysieren Potenziale hinsichtlich einer nachhaltigen Bereitstellung wirtschaftsstrategischer Rohstoffe.

Dr. Katrin Ostertag, die am Fraunhofer ISI die r4-Forschungsaktivitäten koordiniert und den r4-INTRA-Verbund operativ leitet, bringt die Rolle des Integrations- und Transferprojekts auf den Punkt: „r4-INTRA ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Fördernehmern, Forschungspolitik und der Öffentlichkeit. Unsere Aufgabe am Fraunhofer ISI ist dabei insbesondere, die Potenziale der in r4 entwickelten Lösungen empirisch fundiert quantitativ abzuschätzen und ihren Beitrag zur Erreichung der Ziele der Fördermaßnahme gebündelt darzustellen.“

Das Integrations- und Transferprojekt r4-INTRA läuft bis zum 31. Dezember 2019 und wird vom BMBF mit 1,9 Millionen Euro gefördert. (Fraunhofer ISI)