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Merkel: Wir haben uns eine sehr gute Ausgangsposition beim Thema Industrie 4.0 erarbeitet.
Foto: Bundesregierung/Denzel

Berlin, 12.04.2016

Forschungsgipfel 2016 in Berlin – Merkel: Chancen der Digitalisierung nutzen

Deutschland müsse die Zeichen der Zukunft erkennen, damit es nichts an Wettbewerbsfähigkeit verliere, so die Kanzlerin. Innovationsfreude, Cybersicherheit und Bildung seien dabei von zentraler Bedeutung. Wie der Forschungsstandort Deutschland die Digitalisierung nutzen kann, war Thema des Forschungsgipfels. Ziel des diesjährigen Forschungsgipfels war es, den gemeinsamen Dialog über Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven in Forschung und Innovation zu verstärken. Teilgenommen haben Vertreter von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Innovationskraft beibehalten
Es sei wichtig den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland weiter zu stärken. Das betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Eröffnungsrede. "Wirtschaftlicher Erfolg baut auf wissenschaftlichem Erfolg auf", so die Kanzlerin. Deutschland zähle zu den erfolgreichen Exportnationen weltweit, weil es mit forschungs- und entwicklungsintensiven Hightech-Angeboten auf den Weltmärkten überzeugen könne. "Unseren Wohlstand werden wir uns nur erhalten können, wenn wir diese Innovationskraft auch weiter behalten", mahnte die Kanzlerin.

Gerade in Zeiten der Digitalisierung werde sich Deutschland im internationalen Wettbewerb nur behaupten können, wenn es künftig weiter innovationsfreundliche Produkte anbieten kann. Dazu müsse man die Digitalisierung stärker als bisher positiv aufnehmen und vorantreiben. "Bestimmte Entwicklungen werden schneller kommen, als wir uns das vielleicht vor fünf oder zehn Jahren noch vorgestellt haben. Wir müssen vor allen Dingen auch die Chancen sehen."

Der Stifterverband, die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Expertenkommission Forschung und Innovation haben zum zweiten Forschungsgipfel nach Berlin geladen. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel nahmen rund 400 hochrangige Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft an dem eintägigen Kongress teil.

Neue Hightech-Strategie und Digitale Agenda
Als wichtige Maßnahme zur Stärkung der Innovationskraft Deutschlands hob die Bundeskanzlerin die Neue Hightech-Strategie der Bundesregierung hervor. Sie sei ein erfolgreiches, ressortübergreifenden Innovationssystem. In diesem Zusammenhang betonte sie zudem, wie wichtig ein enges Zusammenwirken der verschiedenen Akteure und ein reger Austausch untereinander sei. Dies spiegele sich auch beispielhaft in der Digitalen Agenda und dem Innovationsdialog der Bundesregierung wider.

Die Bundesregierung wolle die Rahmenbedingungen zur Stärkung des Innovationskraft stetig weiter verbessern. Als besonders positive Entwicklung der letzten Jahre würdigte die Kanzlerin die "Verlässlichkeit der Finanzierung im Forschungsbereich", man habe sich dem Ziel von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung "recht gut genähert". Der Fokus müsse hier auch darauf liegen, den Standort Deutschland für Start-ups attraktiver zu machen.

Integration durch Bildung
Laut Bundesagentur für Arbeit seien 10 bis 15 Prozent der Flüchtlinge "sehr schnell" in Arbeit zu bringen. Das antwortete die Kanzlerin auf die Frage der Integration von Flüchtlingen. Wichtig sei es, mögliche Arbeitgeber und Flüchtlinge zusammenzubringen. Internetplattformen sollen hier helfen. Darüber hinaus plane die Bundesregierung, für die lokale Wirtschaft dezentrale, regionale Anlaufstellen einzurichten.

Ein großes Problem seien oft mangelnde Sprachkenntnisse, so die Kanzlerin. Sie regte an, praktische Fähigkeiten vorzuziehen und den Menschen die Möglichkeit zu geben, Teilqualifizierungen zu erwerben. So könnten sie möglichst schnell in Arbeit kommen.

Der Wert der Berufsausbildung sei vielen Flüchtlingen nicht bekannt, bemerkte die Kanzlerin. Sie hätten die Perspektiven einer Ausbildung nicht im Blick. Hier sollte man junge Menschen ermutigen. Denn in Deutschland erlernte Fähigkeiten, könnten eine Bereicherung für das Heimatland sein, wenn die Menschen einmal wieder in ihre Heimat zurückkehren.