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Foto: Bundeswehr

Bonn/Berlin, 09.05.2016

Mehr Personal für die Bundeswehr

Verteidigungsministerin von der Leyen will die Bundeswehr personell deutlich aufstocken. Allein im militärischen Bereich sieht das Ministerium einen Bedarf von zusätzlichen 14.300 Stellen bis 2023. Durch mehr Personal wird die Bundeswehr flexibler. So kann sie angemessen neuen Konflikten und andauernden Krisen begegnen.

Die Zeiten der Truppenreduzierung bei der Bundeswehr sind vorbei. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat mehr Personal für die kommenden Jahre angekündigt. "Wir brauchen einen atmenden Personalkörper, der sich an den tatsächlichen Aufgaben orientiert", betonte die Ministerin am Dienstag. Mit Blick auf die wachsenden Herausforderungen an die Streitkräfte forderte sie ein Umlenken und Umdenken - "weg von starren personellen Obergrenzen, hin zu mehr Flexibilität."

Bei der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 waren noch rund 800.000 Soldaten und Zivilangestellte in der Bundeswehr beschäftigt. Seither vollzog sich ein stetiger Stellenabbau. Zuletzt lag die Obergrenze bei 241.000 - verteilt auf 185.000 Soldatinnen und Soldaten sowie 56.000 zivile Arbeitskräfte.

"Unverzichtbar bei Krisen und Konflikten"
Seit der letzten Anpassung im Jahr 2011 sind weitere fünf mandatierte Auslandseinsätze für die Bundeswehr hinzugekommen. Zudem gibt es mehr Bündnisverpflichtungen, zum Beispiel für schnelle Eingreifkräfte nach den Beschlüssen der NATO in Wales von 2014. Auch auf neue Aufgaben, beispielsweise die Bekämpfung von Cyberangriffen, muss sich die Truppe einstellen - mit zusätzlichem, qualifiziertem Personal.

Die Bundeswehr leistet in ihren Einsätzen hervorragende und unverzichtbare Beiträge zur Krisenbewältigung und Konfliktverhütung", so die Ministerin. "Und es ist absehbar, dass die Anforderungen weiter wachsen werden." Nach der Trendwende im Bereich der Rüstung und des Haushaltes sei es nun dringend erforderlich, sich auch beim Personal anzupassen.

7000 neue Stellen ab 2017
Künftig sollen die Personalplanungen jedes Jahr auf die Erfordernisse abgestimmt werden. Derzeit geht die Bundeswehr davon aus, dass bis 2023 weitere rund 14.300 militärische und rund 4.400 zivilen Dienstposten zu besetzen sind. So werde es beispielsweise 7.000 Neueinstellungen und Dienstzeitverlängerungen für Soldatinnen und Soldaten ab 2017 geben. Der weitere Personalbedarf solle zunächst durch interne Maßnahmen und Umstrukturierungen sichergestellt werden.

Insgesamt 96 Einzelmaßnahmen sollen die Leistungsfähigkeit der Bundeswehr steigern. Dazu gehören etwa der Aufbau des neuen Organisationsbereiches Cyber- und lnformationsraum sowie die Stärkung der Spezialkräfte von Heer und Marine. Außerdem werde unter anderem die Sanitätsversorgung im In- und Ausland ausgebaut. Weitere Schritte seien nötig, mit denen die Auswirkungen der EU-Arbeitszeitrichtlinie abgefedert würden.

Tagesbefehl (PDF)