Das Magazin für Innere und Äußere Sicherheit, Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Kritische Infrastrukturen
Home

U.S. Bradley Infanterie-Kampffahrzeuge und M1A2 Abrams Panzer nehmen am 18. Mai an gemeinsamen militärischen Übungen in der Nähe von Tbilissi, Georgien teil.
Foto: Shakh Aivazov / AP

Eygelshoven, Niederlande, 16.12.2016

US-Armee kehrt mit Panzern nach Europa zurück während NATO Russland unter die Lupe nimmt

Die USA und seine verbündeten NATO-Staaten gehen kein Risiko ein während des Ausbaus ihrer militärischen Streitkräfte an der östlichen Grenze zu Russland. Drei Jahre, nachdem der letzte amerikanische Panzer Europa verlassen hat, sind sie nun wiedergekehrt in einem "Bestreben zur Abschreckung", so General Frederick "Ben" Hodges gegenüber den NBC News.

Hodges, der Kommandeur der amerikanischen Steitkräfte in Europa begrüßte einen neue Transport von mit Rädern und Ketten ausgestatteten Unterstützungsfahrzeugen in einem Depot in den Niederlanden vergangenen Donnerstag. In der Niederländischen Niederlassung in Eyegelshoven wurde ihnen eine 500.000 Quadratfuß große Lagerfläche, einschließlich neun feuchtigkeitsregulierte Lagerhäuser, zur Verfügung gestellt im Rahmen der "strategischen Vorverteilung von Kriegsgerät". Diese umfasst Abrams Panzer, Bradley Kampffahrzeuge und Paladin selbstfahrende Haubitzen.

Im September begann die Armee damit, zusätzliche, sogenannte, Army Prepositioned Stocks (APS) in Europa zu stationieren, mit dem Ziel, sie dort dauerhaft zu lagern. Die neuste Ladung beinhaltete Munition.

Das zusätzliche Material gibt die Möglichkeit, eine schwer gepanzerte Brigade aufzubauen. Bis jetzt sind in Europa nur zwei leichte Brigaden stationiert, die 173. Airborne und das 2. Stryker Kavallerie Regiment.

Der russische Präsident Putin hat mehrmals deutlich gemacht, dass er "niemals ein NATO Mitgliedsland angreifen würde." Jedoch nach der Reduzierung von US Truppen auf Europäischem Boden nach dem Ende des kalten Kriegs, bereiten sie sich Offizielle wieder darauf vor, schnell amerikanische Truppen im Falle einer Krise mobilisieren zu können.

Hodges fügte hinzu, dass "dies ein Akt der Abschreckung auf Seiten der USA ist, um seine Alliierten und Partner zu schützen."

Russlands unangekündigten militärischen Übungen an den Grenzen der Balkanländern 2014 und die Annektion der Krimm "zerbrach den relativen Frieden zwischen Russland und seinen Nachbarn im Westen, der fast eine Generation andauerte", so ein RAND Corporation Report, der im Frühjar dieses Jahres erschienen ist mit dem Titel "Wargaming the defense of the Baltics".

Die Studie verlautete, dass russische Streikräfte in der Lage seien, innerhalb von 60 Stunden, die europäischen Kräfte zu überwältigen und baltische Hauptstädte wie Tallin, Estonia und Riga zu erreichen. Inmitten der neuen Bedrohung aus dem Osten haben sich US- und NATO-Offiziere darauf vorbereitet, mehr Präsenz flächendeckend in ganz Europa zu zeigen, besonders an den östlichen Grenzen. Um "eine klare Botschaft an Russland zu senden".

General Tom Middendrop, der niederländische Verteidigungsminister, sagte während der Zeremonie am Donnerstag: "Wir wollen keine Eskalation, riskieren aber ein deutliches Zeichen zusenden."

Im Januar wird das US-Militär 4.000 Soldaten und 2.000 Militärfahrzeuge in Rotation in Basen in Polen, Rumänien, Bulgarien und den Baltik Staaten stationieren. Offizielle der US Army sagen, dass die Swift Response Übung zeigen soll, dass amerikanische und europäische Truppen in der Lage sind, innerhlab von 18 Stunden nach der Verlautbarung auf eine Krise zu reagieren.

Um die Reaktionszeit zu minimieren, werden von Amerika geleitete Batallione in Polen nahe der Grenze zu dem von Russland kontrollierten Exklave Kaliningrad stationiert. Dies ist eine Reaktion auf Russlands verlautbarung, dass es dort Raketen stationieren will, die in der Lage sind, Atomsprenköpfe zu tragen.

Während Russland noch auf diese Schritte reagiert, fürchten sich beteiligte Länder wie Polen jedoch davor, was die kommende Amtsperiode des zukünftigen US-Präsidenten Trump bringen könnte. Während seiner Wahlkampfperiode, deutete der jetzt designierte Präsiden an, dass er möglicherweise nicht helfen würde, sollte es zu einer Krise für die NATO Alliierten kommen.

"Wir hoffen, dass die neue Administration erkennen wird, dass Russland eine langzeitliche strategische Herausforderung und für uns eine Bedrohung darstellt", sagte Marcin Terlikowski, Vorstand des International Secrutity Program, im polnischen Institut für interne Angelegenheiten in Warschau zu NBC News.

"Während westeuropäische Länder noch nicht wissen, was die Russlandpolitik des neu gewählten Präsidenten Trump sein wird, hoffen sie, dass die Bemühungen der NATO, US-Truppen in diesen Teilen von Europa zu stationieren, ein längerfristiges Engagenemt zwischen der EU und den USA bedeutet", fügte Terlikowski hinzu.
Hodges sagte, dass das Eintreffen von Militärfahzeugen am Donnerstag den Alliierten Mut machen sollte.

"Es ist in unserem ökonimischen Interesse, dass Europa sicher und stabil bleibt", sagte Hodges zu NBC News. (Quelle: Andy Eckardt and Carlo Angerer, NBC)