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Pz PUMA ist das Produkt einer Partnerschaft der beiden führenden europäischen Landsystem-Häuser Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall. Die gemeinsame Projektgesellschaft PSM, als Joint Venture dieser beiden Firmen, ist Hauptauftragnehmer für den PUMA und für das industrieseitige Management dieses Rüstungsprojektes einschließlich der gesamten logistischen Betreuung auch international verantwortlich.

Koblenz/Kassel, 12.07.2017

PSM Projekt System & Management GmbH

Umfangreiche Funktionserweiterungen für den Schützenpanzer PUMA für rund 370 Millionen Euro beauftragt

Die Projekt System & Management GmbH (PSM), ein 50/50 Joint Venture von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall, erhielt heute vom Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) die Beauftragung für umfangreiche Funktionserweiterungen des Schützenpanzers PUMA.

KrInsgesamt ist PSM mit vier Verträgen mit einer Gesamtsumme von rund 370 Millionen Euro mit einer Sichtmittelanpassung für Turm- und Bedienstände, Ausbildungs- und Logistikanteilen für das Multifunktionale Selbstschutzsystem (MUSS), einer Turmunabhängigen Sekundärwaffenanlage (TSWA) und Ausbildungseinrichtungen für die Bedienung des Turms beauftragt worden.

Im Bereich der Sichtmittel wird der PUMA an heutige Standards angepasst, indem die bisherigen Schwarzweiß-Monitore durch moderne und besonders leistungsfähige Farb-Displays ersetzt werden. Kommandant und Richtschütze erhalten somit eine hochauflösende und detailreiche Darstellung des Umfeldes. Weiterhin verbessern sich die Möglichkeiten bei der Aufklärung und der Wirkung. Ein neuer Infrarot-Scheinwerfer am Heck verbessert zudem die Nachtsichtfähigkeit des Kraftfahrers.

Für das bereits unter Vertag stehende Soft-Kill-Selbstverteidigungssystem MUSS, dass den Schützenpanzer gegen moderne Panzerabwehrlenkflugkörper schützt, wurden die Anteile Ausbildung und Logistik beauftragt.

Die TSWA trägt dazu bei, die Kampfkraft und vor allem den Eigenschutz des Schützenpanzers deutlich zu erhöhen. Es handelt sich um eine unbemannte Waffenstation, die am Heck des jeweiligen Fahrzeuges – nicht auf dem drehbaren Turm – montiert wird und aus dem Inneren des Fahrzeugs fernbedient werden kann. Bedrohungen können unabhängig von der Hauptwaffe auch im nächsten Umfeld abgewehrt werden, was insbesondere im urbanen Umfeld von hoher Bedeutung ist und der Sicherheit der Besatzung erheblich zugutekommt. Die TSWA verschießt letale und nichtletale (z.B. Reizgas und Blitzlicht) Munition im Kaliber 40mm auf einer Distanz von bis zu 400 Metern. Beauftragt wurden die Musterintegration, die Serienreifmachung sowie die Herstellung von drei TSWA-Prototypen. Die eigentliche Serienbeauftragung, die die Ausstattung der Puma-Flotte mit der Waffenanlage auslöst, ist für das Jahr 2023 vorgesehen.

Ein weiterer Auftrag enthält neue Ausbildungsmittel für die Bediener des PUMA-Turms, des technisch anspruchsvollsten Subsystems des Schützenpanzers. Separate Turmtrainingsanlagen, die jeweils aus einem Serienturm und dem oberen Wannensegment des Puma bestehen, ermöglichen künftig die Ausbildung der Kommandanten und der Richtschützen unabhängig vom Fahrzeug. Instandsetzungspersonal kann Wartungs- und Montagearbeiten am Turmtrainer effektiv und realitätsnah üben. Dies schont Ressourcen und reduziert Kosten, indem Fahrzeug-Hardware nicht unnötig gebunden und belastet wird. Die Ausbildung kann damit wesentlich flexibler gestaltet werden.

Die Auslieferung der Turmtrainer soll im Zeitraum 2019 bis 2023 erfolgen. Beauftragt wurden die Bereitstellung von elf neuen Turmtrainingsanlagen sowie die Anpassung eines bereits vorhandenen Turmtrainers, so dass der Bundeswehr künftig zwölf Anlagen zur Verfügung stehen. Konkret sollen alle Panzergrenadierstandorte sowie die Ausbildungszentren der Bundeswehr in Aachen und Munster mit Puma-Schützenpanzern ausgestattet werden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.psm-spz.de