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München, 01.09.2017

Startschuss für ZITiS in München

Die Nutzung moderner, insbesondere online-basierter Kommunikationsformen durch Terroristen und anderer Straftäter nimmt zu. Dazu kommt die umfassende Verfügbarkeit von Verschlüsselungstechnologien, die auch für kriminelle Zwecke eingesetzt werden können. Daher ist die Entwicklung von technischen Werkzeugen im Kampf gegen Terrorismus, Cybercrime und Cyberspionage für alle Sicherheitsbehörden relevanter als je zuvor. Um diese Herausforderungen meistern zu können, eröffnet heute im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern die Zentrale Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS).

Die Sicherheitsbehörde orientiert sich am Bedarf der Sicherheitsbehörden und umfasst die Bereiche digitale Forensik, Telekommunikationsüberwachung, Krypto- und Big Data-Analyse. ZITiS wird andere Bundesbehörden – vor allem Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz und Bundespolizei – hinsichtlich informationstechnischer Fähigkeiten unterstützen und beraten.

Eine ganze Reihe von Ereignissen mit kriminellem, insbesondere aber terroristischem Hintergrund im Verlauf des Jahres 2016 haben die Sicherheitsbehörden auch vor technische Herausforderungen gestellt. Daher ist die Einrichtung dieser Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern von großer Bedeutung. Standort von ZITiS ist im Süden von München. Die Bayerische Staatsregierung hat dabei Unterstützung bei der Standortsuche und beim weiteren Standortaufbau geleistet.

ZITiS ist Bestandteil der Cyber-Sicherheitsstrategie für Deutschland. Sie ist eine Forschungs- und Entwicklungsstelle und soll Expertise in technischen Fragestellungen mit Cyberbezug für die Sicherheitsbehörden des BMI abdecken. Die Befugnisse der Sicherheitsbehörden verbleiben bei diesen Behörden und werden durch die Einrichtung der zentralen Stelle nicht berührt oder ausgeweitet. ZITiS selbst erhält keine Eingriffsbefugnisse.

Die Aufgaben von ZITiS orientieren sich am Aufgabenspektrum der Sicherheitsbehörden, insbesondere in den Bereichen
• der digitalen Forensik,
• der Telekommunikationsüberwachung,
• der Kryptoanalyse (Dekryptierung),
• der Massendatenauswertung/Big-Data
• sowie der technischen Fragen von Kriminalitätsbekämpfung, Gefahrenabwehr und Spionageabwehr.

ZITiS wird Beratungs- sowie Unterstützungsaufgaben übernehmen und sich mit der Erforschung und Entwicklung von Methoden, Produkten / Tools und übergreifenden Strategien für die Sicherheitsbehörden beschäftigen. Die Beschaffung der Produkte und Tools und vor allem deren Einsatz und Betrieb erfolgt in den Sicherheitsbehörden.

ZITiS wird jetzt weiter zügig in München ausgebaut und ist als eigenständige Stelle arbeitsfähig. Im Bundeshalt 2017 ist ZITiS mit 120 Planstellen/Stellen, 10 Mio. € Sachmitteln sowie Personalmitteln berücksichtigt. Perspektivisch soll ZITiS in der Endausbaustufe im Jahr 2022 400 Stellen haben. Weitere Informationen werden aufgrund des laufenden Ermittlungsverfahrens nicht erteilt. (Quelle: BMI)

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