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ENERGIE & ROHSTOFFE


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Berlin, 16.11.2017

Studie: Deutsche Industrie wächst auch bei Kohleausstieg

Der Deutschen Umwelthilfe (DUH) vorab zugespielte Ergebnisse der bisher unveröffentlichten Studie „Klimapfade für die deutsche Industrie“ zeigen positive Wirkungen von Klimaschutzmaßnahmen für die deutsche Industrie. Die Studie wurde vom Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) in Auftrag gegeben. Bei einer CO2-Reduktion um 80 Prozent bis 2050 gegenüber 1990, entsteht selbst im nationalen Alleingang ein leichter Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt, der zwischen +0,4 und +0,6 Prozent gegenüber einem weniger ambitionierten Referenzszenario liegt.

„Damit kommt der BDI durch eine von ihm selbst in Auftrag gegeben Studie der Realität ein Stückchen näher“, sagt Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. „Reduzierte fossile Energieerzeugung, erneuerbare Energien und Energieeffizienz wirken sich positiv auf die Wertschöpfung im Land aus. Dies sollten nun auch die industrienahen Sondierungsparteien FDP, CDU und CSU zur Kenntnis nehmen und den Klimaschutz nicht weiter torpedieren. Die deutsche Industrie kommt auch ohne Kohlekraftwerke gut zurecht.“

„Eine Reduktion der CO2-Emissionen ist ohne Abstriche bei der Versorgungssicherheit und ohne eine Gefährdung des Wirtschaftsstandortes Deutschland möglich“, unterstreicht Peter Ahmels, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz bei der DUH. „Je eher Klimaschutz eine Grundprämisse der deutschen Politik wird, desto besser kann sich die Industrie an den Transformationsprozess anpassen und von ihm profitieren. Auch soziale Anpassungsmaßnahmen können so rechtzeitig umgesetzt werden. Nicht zu reden von den neuen internationalen Geschäftsfeldern, die erschlossen werden können.“

Bereits 2009 wurde das jetzige Klimaziel von der damaligen schwarz-gelben Regierung nach den Meseberger Beschlüssen 2007 formuliert und von jeder folgenden Regierung erneut bestätigt. Es zeichnet sich jedoch ab, dass schon das nächste Ziel – 40 Prozent weniger Treibhausgas im Jahr 2020 gegenüber 1990 – nicht erreicht werden wird, es fehlen bis 2020 noch mehr als zehn Prozent. Die deutsche Politik scheut sich immer wieder, wirksame Klimaschutzmaßnahmen zu implementieren und begründet dies routinemäßig mit einer Gefährdung des Wirtschaftsstandortes Deutschland.

Hintergrund:
Bereits 2009 wurde das jetzige Klimaziel von der damaligen schwarz-gelben Regierung nach den Meseberger Beschlüssen 2007 formuliert und von jeder folgenden Regierung erneut bestätigt. Es zeichnet sich jedoch ab, dass schon das nächste Ziel – 40 Prozent weniger Treibhausgas im Jahr 2020 gegenüber 1990 – nicht erreicht werden wird, es fehlen bis 2020 noch mehr als zehn Prozent. Die deutsche Politik scheut sich immer wieder, wirksame Klimaschutzmaßnahmen zu implementieren und begründet dies routinemäßig mit einer Gefährdung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. (Quelle: DUH)

Link:

Mehr Informationen zum Engagement der DUH gegen Kohlekraft: http://www.duh.de/projekte/kohle/

>>> www.duh.de