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Köln 13.12.2017

Advent, Advent, oft viel mehr als nur ein Lichtlein brennt – Schutztipps von der Feuerwehr und VdS

Genau jetzt beginnt die Hochsaison der Haus- und Wohnungsbrände: Am häufigsten brennt es in Deutschland vom 1. Advent bis Silvester. Viele dieser zerstörerischen und oft sogar tödlichen Brände können mit einfachen Maßnahmen verhindert werden. Experten der Feuerwehr und von VdS, Europas größtem Institut für Brandschutz, kennen die typischen Gefahrenquellen – und erklären Ihnen, wie Sie sich, Ihre Lieben und Ihr Heim ganz einfach schützen können.

Risikofaktoren: Lichterdeko und ausgetrocknete Tannennadeln
Das Brandrisiko steigt proportional zum Fortschreiten der besinnlichen Tage an – denn je trockener die Nadeln von Adventskränzen und Weih-nachtsbäumen werden, desto leichter lassen sie sich entzünden. „Frisches Holz und sogar frische Tannennadeln brennen kaum. Allerdings sind Weihnachtsbäume oft Importe, die wegen langer Transportzeiten bereits im November gefällt werden. Bis Heiligabend sind die rund 40.000 Nadeln pro Tanne dann meist zu sehr leicht entflammbarem Material geworden“, erklärt Christoph Haupt, Labor-Ingenieur bei Europas größtem Sicherheits-Zertifizierer VdS. Das Kölner Institut prüft seit weit über 100 Jahren die Zuverlässigkeit von Brandschutztechniken. „Schützen Sie sich durch den Kauf von frischen Bäumen aus heimischem Anbau“, rät Haupt. „Und Tannen sowie Adventskränze sollten Sie auch nach dem Aufstellen im Wohnzimmer noch bewässern oder mit Wasser benetzen. Über Nadeln, Äste und selbst den Stumpf des Stammes nehmen sie weiter Feuchtigkeit auf.“

Wichtig sind bekanntermaßen weiter ein fester Stand des Christbaums sowie stabile Kerzenhalter. Und natürlich darf man brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt lassen. „Aus Brandschutzgründen bevorzugen viele Bürger mittlerweile elektrische Kerzen und Lichterketten. Doch auch fehlerhafte oder altersschwache Elektroprodukte, sogar schon überlastete Steckdosen, lösen immer wieder verheerende Brände aus“, warnt Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. „Die Feuerwehr empfiehlt: Nutzen Sie nur Qualitätsware – und schalten Sie auch elektrische Beleuchtung vor dem Zubettgehen oder bei Abwesenheit aus. Und selbstverständlich gilt, wenn elektrische Dekoration in einen Brand involviert ist: Sofort der Stecker ziehen. Erst recht, bevor man mit Wasser zu löschen versucht.“ Eines hat sich seit Jahrzehnten nicht geändert: „Der in greifbarer Nähe platzierte Wassereimer oder Feuerlöscher kann im Notfall das gesamte Haus retten – wobei natürlich der Eigenschutz Vorrang hat.“

Lecker, aber auch explosiv: Das Fondue
Ein weiteres Risiko lauert bei einem typischen Weihnachtsessen: dem Fondue. Oft entzündet sich beim Genuss dieser Köstlichkeit das im Topf kochende Fett – niemals darf dann versucht werden, mit Wasser zu löschen! Haupt warnt: „Im Fonduetopf hat immer nur die oberste Fettschicht Luftkontakt. Nur dieser winzige Teil des Fettes kann brennen. Gießt man aber bei einem Löschversuch Wasser hinein, so verdampft dieses sofort, schießt nach oben und reißt große Massen des flüssigen Fetts mit, die sich bei Luftkontakt sofort entzünden. Versuche in den VdS-Laboratorien zeigen: Schon ein kleines Gläschen Wasser erzeugt, in brennendes Speisefett geschüttet, eine mehrere Meter hohe Flamme. Wände und Decke werfen die Explosion auf die Speisenden zurück – die Folge sind schwerste Verbrennungen, mindestens! Wenn also mal das Fondue brennt: Einfach den Deckel drauf. Das erstickt das Feuer in Sekundenschnelle.“

Jedes Jahr 400 Brandtote – die meisten sterben im Schlaf
Ist die Weihnachtszeit vorbei, naht mit Silvester schon das nächste Fest, das für die Feuerwehr Hochbetrieb bedeutet. „Sogar Wunderkerzen verursachen immer wieder Brände – sie werden über 700 Grad heiß“, betont Hachemer. „Und die Basis vieler Silvesterknaller ist Sprengstoff. Jede fehlgeleitete Rakete kann einen Brand auslösen.“ Schnell sind dann vor allem Schlafende in tödlicher Gefahr. Jedes Jahr sterben in Deutschland bis zu 400 Menschen durch Feuer, meist in den eigenen vier Wänden. Die Todesursache sind selten die Flammen an sich, sondern zu 95 % Rauchvergiftungen. „Sogar Experten sind immer wieder überrascht, wie schnell selbst kleinste Feuer ein komplettes Haus vollständig verqualmen“, erklärt Hachemer. „Schon drei Atemzüge in einem verrauchten Raum können zu Bewusstlosigkeit führen, zwei Minuten im Rauch bereits tödlich sein. Die meisten Brandopfer sterben im Schlaf. Denn bei Schlafenden schaltet sich der Geruchssinn aus. Wir empfehlen deshalb die Nutzung von Rauchmeldern. Die Montage ist kinderleicht – und diese günstigen und handlichen Geräte können Ihr Leben und das Ihrer ganzen Familie retten.“

Deswegen schreiben mittlerweile alle deutschen Bundesländer die Rauchmelder-Nutzung für Privatwohnungen gesetzlich vor. „Qualitätszertifizierte Rauchmelder alarmieren im Ernstfall sofort und lautstark, begrenzen die Zerstörungen und vor allem: Sie retten Leben!“, betont Haupt. Von VdS als sicher zertifizierte Rauchmelder haben in zahlreichen Prüfungen bewiesen, dass sie bei Gefahr zuverlässig warnen – lange bevor tödliche Rauchgaskonzentrationen erreicht sind oder der giftige Rauch Fluchtwege blockieren kann. Die handtellergroßen, unauffälligen Melder lassen sich ganz einfach an der Decke anbringen. Rauchmelder sollten in jedem Schlaf- und Kinder-zimmer installiert werden, zusätzliche Geräte empfehlen sich für mögliche Fluchtwege wie die Flure.

Alle VdS-zertifizierten Melder, viele Sicherheits-Tipps und Montagehinweise finden Sie auf dem Infoportal www.vds-home.de

Über VdS
VdS gehört zu den weltweit renommiertesten Institutionen für Unternehmenssicherheit. Rund 500 Experten bieten ein einzigartiges Dienstleistungsspektrum für Brandschutz, Security, Cyber-Security und Naturgefahrenprävention.
Das VdS-Angebot umfasst Risikoanalysen, Prüfungen und Zertifizierungen, In-spektionen von Anlagen, Auskunftssysteme zu Naturgefahren sowie ein breites Bildungsangebot. Das unabhängige Institut setzt darüber hinaus mit der Veröffentlichung von Regelwerken internationale Sicherheitsstandards.
Die optimale Absicherung unserer Partner basiert auf einem weltweit einzigartigen Schutzkonzept, dessen Zuverlässigkeit auf weit über 100 Jahren VdS-Erfahrung basiert und das alle Aspekte der Schadenverhütung miteinander verbindet. 30 von 30 DAX-Unternehmen sowie Entscheider auf der ganzen Welt verlassen sich auf VdS-geprüfte Wirksamkeit und Sicherheit. (Quelle: VdS)

Weitere Informationen unter www.vds.de