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Die Ehrenamtlichen des THW-Ortsverbands Freising nutzten die Drehleiter der örtlichen Feuerwehr, um das Dach einer Schule abzudichten.
Quelle: THW/Peter Binner

Bonn, 19.01.2018

Rund 2.000 THW-Kräfte trotzen Friederike

Nahezu 2.000 THW-Kräfte, mehr als 120 THW-Ortsverbände, unzählbare Einsätze: In fast der gesamten Bundesrepublik waren THW-Kräfte durch Sturmtief Friederike gefordert. Die Ehrenamtlichen rückten während des Sturms bundesweit aus, um Strom bereitzustellen, Verkehrswege freizuräumen, Bahngleise zu befreien und Dächer zu sichern.

Windgeschwindigkeiten von mehr als 130 Kilometer pro Stunde konnten mehrere tausend THW-Kräfte nicht davon abhalten, die Auswirkungen von Sturmtief Friederike zu beseitigen. Vor allem in ländlichen Gegenden versorgten die Helferinnen und Helfer Bauernhöfe und Ortschaften mit Strom, nachdem die Orkanböen mehrere Strommasten umwehten. So stelten die Ehrenamtlichen des THW-Ortsverbands Sondershausen zum Beispiel ein 400 kVA-Stromaggregat bereit, da in einer umliegenden Gemeinde zahlreiche Haushalte ohne Strom waren. Auf dem Brocken erreichte der Sturm sogar eine Geschwindigkeit von 200 Kilometer pro Stunde.

Abgehoben, geradegebogen
Außerdem sicherten die Ehrenamtlichen mehrere Dächer, an denen die Luftmassen zerrten. Beispielsweise bog Friederike im bayerischen Freising das Flachdach eines städtischen Gymnasiums auf und trennte es von der Tragekonstruktion. Die ehrenamtlichen THW-Kräfte bogen das Dach über eine Länge von 20 Metern wieder zurück und befestigten es mithilfe von Schrauben und Latten. Zusätzlich dichteten sie das Dach an beschädigten Stellen mit Planen ab. Der Mobilkran des THW-Ortsverbands Freising sowie eine Drehleiter der Feuerwehr dienten als Festpunkte, um die THW-Kräfte abzusichern, die auf dem Dach mit Leinen und Seilen ausgestattet waren.

Sicher ist sicher – auch mit Motorsäge
Nicht in luftigen Höhen, sondern mit festem Boden unter den Füßen sicherten Ehrenamtliche des THW derweil im nordrhein-westfälischen Gronau das Schaufenster eines Geschäfts. Der Winddruck hatte das Fenster nach außen gedrückt und zerstört. Daraufhin befestigten die THW-Kräfte Holzwände an den Fensterrahmen.

Schwerpunktmäßig rückten THW-Kräfte den Verwüstungen von Sturm Friederike aber mit Motorsägen und schwerem Gerät zu leibe. Denn in der gesamten Bundesrepublik knickten Bäume um, wirbelten Trümmerteile durch die Gegend und verunfallten Fahrzeuge.

So geht es weiter
Das Sturmtief ist weiter Richtung Polen gezogen und die Lage beruhigt sich. Zurzeit dauern die Aufräumarbeiten aber an vielen Orten weiterhin an. So versorgen THW-Kräfte in Nordrhein-Westfalen Ortschaften und Bauernhöfe mit Strom, in Sachen-Anhalt, Niedersachsen und Hessen beseitigen die Helferinnen und Helfer die letzten Windbruchschäden und beräumen Bahngleise. Außerdem stützen Einsatzkräfte in Schleswig-Holstein ein Gebäude ab.

www.thw.de