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Berlin, 12.03.2018

Rüstungsstaatssekretärin Katrin Suder verlässt das Verteidigungsministerium

Eine von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen engsten Vertrauten, Rüstungsstaatssekretärin im Wehrressort für Ausrüstung der Truppe Katrin Suder, verlässt nach nur vier Jahren auf eigenen Wunsch das Verteidigungsministerium. Sie sollte die pannengeplagte Rüstungsbeschaffung reformieren und war für die Reform des pannengeplagten Beschaffungswesens verantwortlich.

Für die Verteidigungsministerin ist der Verlust ein herber Schlag. Suder war damals von Ursula von der Leyen von der damals beratenden Unternehmensberatung McKinsey, bei der sie als Partnerin beteiligt war, abgeworben worden.

Suder versuchte, das Beschaffungswesen des BMVg, das von der zivilen Behörde in Koblenz (BAAINBw – Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr) verantwortet wird, aus dem jahrelangen Chaos herauszuführen: Zu teuer, zu langwierig und damit zu wenig effizient war der "Waffeneinkauf" des BAAINBw. Das BAAINBw und seine Dienststellen sind der Abteilung Ausrüstung (A) im Bundesministerium der Verteidigung unterstellt.

Chaosprojekte wie der Truppentransporter A400M, die Super-Drohne Euro-Hawk, der H90-Mehrzweckflieger, das Sturmgewehr G36 und und und, Pannen und horrende Mehrkosten zeichneten die Beschaffung in den letzten Jahren aus. Suder konzipierte ein neues Rüstungsmanagement, das Pleiten und unüberschaubare Kosten verhindern sollte. Aber die eingeleiteten Reformen im Beschaffungswesen bestehen bisher nur auf dem Papier. Erst die neuen großen Rüstungsprojekte werden wirklich zeigen, ob Pannen und horrende Mehrkosten wirklich ausbleiben.

Suder sagte über ihre Erfahrung als Beraterin, eine Reform einer Organisation wie der Bundeswehr dauere mindestens sieben Jahre – nun hat sie selber das Handtuch geworfen und sie wolle sich eine längere Auszeit nehmen und sich mehr ihrer Familie widmen. Eine spätere Rückkehr zu McKinsey als Partnerin scheint möglich.

Das Verteidigungsministerium wollte sich zu dieser wichtigen Personalie jedoch nicht äußern, das Ausscheiden Suders sollte aber noch diese Woche offiziell verkündet werden.

General Benedikt Zimmer, erfahren im Rüstungsmanagement und Suders faktischer Stellvertreter, wird als ihr Nachfolger gehandelt. Zudem bekommt das Ministeriums gleich zwei neue parlamentarische Staatssekretäre: Thomas Silberhorn (CSU) und von der der frühere CDU-Generalsekretär Peter Tauber.

Eine wichtige Personalie im Wehrressort ist bereits durchgesickert. Demnach besetzt die Verteidigungsministerin den Posten des Generalinspekteurs mit General Eberhard Zorn als Nachfolger des in Ruhestand gehenden Volker Wieker. Zorns vorderste Aufgabe wird es sein, als oberster Soldat, verlorenes Vertrauen der Truppe in das Ministerium zurückzugewinnen.