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Berlin, 24.04.2019

Feuerwehr-Sicherheitstipps zum Schutz der trockenen Natur

Deutscher Feuerwehrverband mahnt zur Vermeidung von Fahrlässigkeit

Trockene Vegetation und hohe Temperaturen: Bei den aktuellen Witterungsverhältnissen genügt in vielen Bereichen Deutschlands bereits eine fahrlässig weggeworfene, glimmende Zigarette, um die Natur in Brand zu setzen. „Vegetationsbrände können sich rasend schnell ausbreiten“, warnt Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). „In den vergangenen Tagen sind viele Feuerwehren bereits bei Waldbränden im Einsatz gewesen – häufig ehrenamtlich aus ihrer Freizeit oder dem Beruf heraus. Für dieses Engagement danke ich!“, ergänzt Ziebs.

Der Deutsche Feuerwehrverband gibt fünf Tipps zum Vermeiden von Bränden:

Werfen Sie keine Zigaretten oder andere brennende Gegenstände in die Natur – erst recht nicht aus dem Fahrzeug! Schnell kommt es zu einem Böschungsbrand an Autobahnen und anderen Straßen.
Lassen Sie niemals Fahrzeuge mit heißen Abgasanlagen auf trockenen Feldern oder Wiesen stehen. Es besteht die Gefahr, dass sich die Vegetation daran entzündet. Dies betrifft neben allen Modellen mit am Fahrzeugboden liegenden Katalysatoren (viele Pkw mit Otto-Motoren) künftig auch immer mehr Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro VI. Werden diese in den Regenerationsmodus geschaltet, können sehr hohe Temperaturen auftreten.
Beachten Sie auf jeden Fall das in vielen Wäldern geltende Rauchverbot!
Grillen Sie in der Natur nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen. Respektieren Sie Verbote zum Beispiel in Waldbrand gefährdeten Gebieten.
Melden Sie Brände oder Rauchentwicklungen sofort über Notruf 112. Hindern Sie Entstehungsbrände durch eigene Löschversuche an der weiteren Ausbreitung, wenn Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen.

Feuerwehrverband fordert mehr Löschhubschrauber

Technik, Prävention und Ausbildung als Vorbereitung auf Waldbrände

„Die Feuerwehren in Deutschland müssen auf mindestens zehn weitere Löschhubschrauber zugreifen können, um in der diesjährigen Waldbrandsaison adäquat auf Vegetationsbrände reagieren zu können“, fordert Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Angesichts der aktuellen Witterungsverhältnisse ist es in einigen Bundesländern bereits zu Wald- und Flächenbränden gekommen. „Es muss möglich sein, an drei Großschadenslagen im Bundesgebiet parallel jeweils mindestens drei Hubschrauber im Rotationsprinzip in den Einsatz zu bringen. Hinzu kommen Wartungsarbeiten oder anderweitige Nichtverfügbarkeit. Im Schnitt braucht jedes Flächenbundesland einen Hubschrauber“, schlüsselt der DFV-Präsident auf.

Ziebs erläutert die aktuelle Lage: „Die Feuerwehren fordern Hubschrauber bei Bundeswehr oder Bundespolizei an, die dann für diesen Einsatz bereitgestellt werden. Hier ist es in der Vergangenheit teils vorgekommen, dass keine Maschinen zur Verfügung gestellt werden konnten.“ Wie viele Hubschrauber mit der Möglichkeit zum Transport von Außenlastbehältern die Bundesbehörden aktuell vorhalten, ist aus Sicherheitsgründen nicht zu ermitteln – die Maschinen werden primär für behördliche Zwecke verwendet und stehen nicht dauerhaft für die Brandbekämpfung in Bereitschaft. Hinzu kommen private Unternehmen, die ihre Hubschrauber für den Waldbrandeinsatz vermieten.

„Auch die Prävention muss verbessert werden – hier sind die Feuerwehren auf die Mitarbeit der Forstwirtschaft angewiesen“, fügt Hartmut Ziebs hinzu. Wichtig seien mit Feuerwehrfahrzeugen befahrbare Waldbrandschneisen und ausgewiesene Löschteiche. „Das brennbare Material auf dem Waldboden muss begrenzt werden – je höher sich etwa abgestorbene Äste oder umgefallene Bäume in einem bewirtschafteten Bereich türmen, umso wahrscheinlicher ist eine schnelle Brandausbreitung“, so der DFV-Präsident.

Entwicklung einer nationalen Waldbrandstrategie

Der Deutsche Feuerwehrverband hat im vergangenen Herbst gemeinsam mit dem Arbeitskreis V der Innenministerkonferenz eine Waldbrandkonferenz durchgeführt, in der die Lehren aus den Brandereignissen betrachtet wurden. Hierbei brachten sich unter anderem auch die Landesfeuerwehrverbände, das Bundesministerium des Innern, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk ein. Ein Arbeitskreis befasst sich nun mit der Auswertung und der Entwicklung einer nationalen Waldbrandstrategie. „Unter anderem geht es auch um die Schulung der Feuerwehrangehörigen, um Wissen aus vergangenen Ereignissen nicht zu verlieren. Zudem ist für die Vegetationsbrandbekämpfung im Gegensatz zum Wohnungsbrand leichtere Schutzkleidung vonnöten“, resümiert Ziebs.

www.feuerwehrverband.de

(Quelle: DFV)