Das Magazin für Innere und Äußere Sicherheit, Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Kritische Infrastrukturen

Die Gesellschaft der sicherheits- und wehrtechnischen Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen e. V. initiiert und begleitet neben der Interessenvertretung der Mitglieder gegenüber Politik, Behörden, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft innovative Industrieprojekte und informiert insbesondere über Fördermöglichkeiten und Kooperationsangebote.

PwC ist eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland und bietet als unabhängiges Mitglied im internationalen Netzwerk von PwC seine Dienstleistungen weltweit an.

Der Geschäftsführer der GSW-NRW e. V., Hanswilm Rodewald, begrüßte in Vertretung von Herrn Kisselbach die interessierten Gäste und Mitglieder.

Düsseldorf, 23.07.2011

QUO Vadis Verteidigungsindustrie?

GSW NRW e.V. - Mitgliedertreffen bei PricewaterhouseCoopers in Düsseldorf

Auf Einladung von PricewaterhouseCoopers (pwc) Düsseldorf, fand sich die Gesellschaft der sicherheits- und wehrtechnischen Wirtschaft in NRW e.V. am 18.07.2011 zu ihrem Mitgliedertreffen mit Gästen und Referenten zu hochaktuellen Themen ein: Wirtschaftsentwicklung der deutschen Verteidigungsindustrie, IT Sicherheit in Betrieben - Spionage mit Hochspannung und IT Security: Compliance- Benefit by Regulation auch bei KMU.

Jürgen Seibertz und Lisa Zvonetskaya, pwc, stellen die Studie "Anforderungen an die deutsche Verteidigungsindustrie" vor.


Nach der Begrüßung des Geschäftsführers der GSW-NRW e. V., Hanswilm Rodewald, gab Gastgeber Jürgen Seibertz, Senior Manager im Bereich Consulting bei PwC, einen Einblick über das Leistungsprofil von PricewaterhouseCoopers (pwc): pwc ist ein internationaler Unternehmenscluster, der mit 8.700 Mitarbeitern in Deutschland in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie in den Bereichen Deals und Consulting (Advisory) tätig ist.

Der Vortrag von Herrn Seibertz beinhaltete die Studie "Agenda 2030 - Die zukünftigen Anforderungen an die deutsche Verteidigungsindustrie".

Zielsetzung der Studie, deren Ausarbeitung 2009 begonnen hatte: Wie muss sich die deutsche Verteidigungsindustrie aufstellen, um erfolgreich in der Zukunft zu sein?
Die deutsche Wehrindustrie hat in Deutschland mit veränderten Einsatzbedingungen und Sparmaßnahmen zu kämpfen. Die Europäisierung der Beschaffung und globaler Wettbewerb verändern kontinuierlich die Rahmenbedingungen.

pwc hat die Entwicklungen im Markt, die Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren untersucht und kommt zu der Feststellung, dass der deutsche Markt für die deutsche und internationale Verteidigungsindustrie als Wachstumsmarkt weitestgehend uninteressant ist! Dies basiert auf Spardruck des öffentlichen Haushalts, der zu Veränderungen des Marktgefüges und -bedingungen führt. Umsatzwachstum ist nur noch durch die Erschließung neuer Märkte möglich:
- Der Markt der öffentlichen Sicherheit z. B. Polizei, Bevölkerungsschutz etc.
- Technologietransfer in zivile Bereiche
- Die Internationalisierung.

Diese geänderten Rahmenbedingungen zwingen ggf. zu einer Änderung der Geschäftsstrategie, zur Positionierung in neuen Märkten sowie dem Ausbau der Innovationsfähigkeit: Es muss eine 3-Teilung in Innovatoren, Integratoren und Spezialisten erfolgen. Je nach Strategie und Positionierung in der Verteidigungsbranche ergeben sich somit Anforderungen an das zukünftige Kompetenzprojekt.

Fazit: Die deutsche Verteidigungsindustrie kann ihre Chance nur wahren, wenn sie sich an den zukünftigen Rahmenbedingungen orientiert bevor diese globale Realität werden.

Im anschließenden Vortrag stellte Elizaveta Zvonetskaya von pwc Hintergrund und Zielsetzung sowie die Durchführung der Studie vor:
Hintergrund ist die zunehmende Internationalisierung und Wahrnehmung der Sicherheitsindustrie als Wachstumsmarkt.
Ziel ist es herauszufinden, wie die Sicherheitsindustrie aufgestellt ist und wie sie sich im Markt positionieren sollte.
Die europäische Sicherheitsindustrie wird bei der Untersuchung in 5 Bereiche geclustert. Dafür werden Fragebögen an ca. 200 Unternehmen der europäischen Sicherheitsindustrie (berücksichtigt werden aber nur die Länder Deutschland, England, Frankreich Italien und Spanien) geschickt.

Ob die Skeptiker, die auch in der Fragerunde danach reichlich zu Wort kamen und ihre Bedenken bzgl. der Gefahr des Know-how-Transfers, der politischen, länder- und firmenspezifischen Eigenheiten oder des gemeinsamen Handelns vortrugen, nach Abschluss der Studie überzeugt werden können, wird wohl erst die Zukunft zeigen. Fakt ist jedoch, dass aufgrund der immer knapper werdenden Budgets ein Umdenken und eine Neuausrichtung der deutschen und europäischen Verteidigungsindustrie stattfinden muss und wird.

Den ausführlichen Bericht über den Vortrag zur Studie lesen Sie in der nächsten Printausgabe des PUBLIC SECURITY Magazins, das Ende August erscheinen wird.

>>> PricewaterhouseCoopers


In den beiden nachfolgenden Vorträge befassten sich die Referenten mit speziellen Bereichen der Security.

In dem ersten Fachvortrag "Spionage mit Hochspannung" ließ Gerhard Friedrich, CEO der ETG (ELECTRONIC und TEMPEST GROUP) die gespannten Zuhörer der Mitgliederversammlung den bislang sorglosem Umgang mit der IT-Kommunikations doch sehr nachdenklich werden.

Gerhard Friedrichs, ETG, gab bisher unbekannte Einblicke in den Datenklau bzw. die Datenspionage.

Der vorher in der Runde recht unbekannte Begriff TEMPEST bedeutet Temporary Emanation and Spurius Transmission (die gelegentlichen Ausstrahlung und flüchtige Übertragung). Tempest steht sowohl für die Entstehung, als auch für das Abhören kompromittierender elektromagnetischer Strahlung und alle Gegenmaßnahmen. Alle handelsüblichen EDV-Systeme senden kompromittierende Strahlung aus. Um (Wirtschafts)Spionage zu betreiben, muss sich niemand in fremde Netze "hacken" sondern kann absolut unerkannt bleiben, denn das Auffangen und Reproduzieren (Speichern) dieser kompromittierender Strahlung (auch über mehrere hundert Meter) hinterlässt keine Spuren.

Die ETG ist eine vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifizierte Prüfgruppe und schirmt Geräte ab, damit das Ausdringen elektomagnetischer Strahlung aus einem EDV-System verhindert werden kann.

Einsatzgebiete sind die Bundeswehr, Nachrichtendienst, Bundeskanzleramt, Ministerien sowie öffentliche Träger (Katastrophenschutz, Polizei) aber auch immer mehr zivile Unternehmen, denn die Wirtschaftsspionage boomt!

Ausführlichen über den Vortrag berichten wir in der nächsten Printausgabe des PUBLIC SECURITY Magazins, das Ende August erscheinen wird.

>>> ETG


Im letzten Referentenvortag IT Security: Compliance – Benefit by Regulation auch bei KMU gab Carsten Hufnagel vom GSW-Mitlied BLUECARAT einen Einblick in die von vielen unterschätzte IT-Compiance: Das ist die Einhaltung der gesetzlichen, unternehmensinternen und vertraglichen Regelungen im Bereich der IT-Landschaft.

Carsten Hufnagel, BLUECARAT, erläuterte, dass IT-Compliance nicht nur Geld kostet, sondern sich auch auszahlt.

IT-Compliance bedeutet, dass Unternehmen zahlreichen rechtlichen Verpflichtungen unterliegen, deren Nichteinhaltung zu hohen Geldstrafen und Haftungsverpflichtungen führen kann.

Grundlagen zur Berechnung der Wirtschaftlichkeit also den ROI macht hier die Formel ROSI (Return on Security Investment) aus. Diese Formel beinhaltet den jählich zu erwartenden Verlust, das jährlich bewältigte Risiko und die Maßnahmekosten pro Jahr.
Am Beispiel des Einsatzes eines Virenschutz Szenarios zeigte Carsten Hufnagel auf, wie man die Wirtschaftlichkeit anhand der ROSI Formel berechnen kann.

Wenn Sie mehr über diesen Vortrag erfahren möchten, lesen Sie die nächsten Printausgabe des PUBLIC SECURITY Magazins, das Ende August erscheinen wird.

>>> BLUECARAT


Nach dem Schlusswort durch den Geschäftsführers der GSW-NRW e. V., Hanswilm Rodewald, konnten sich die Teilnehmer bei einem Imbiss mit den Referenten vertiefend zu den jeweiligen Themen unterhalten oder den Kontakt untereinander pflegen.(zi)

>>>Weitere Informationen über GSW-NRW e.V.

Möchten sie mehr über die Studie "Agenda 2030 - Die zukünftigen Anforderungen an die deutsche Verteidigungsindustrie" von pwc oder die anderen Vorträge erfahren, so können wir Ihnen den direkten Kontakt zu den Referenten herstellen. sprechen sie uns an:
nz@public-security.de