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ENERGIE & ROHSTOFFE

Erlangen, 19.09.2011

Siemens setzt nach Atomausstieg auf Wind

Nach dem Aus von Siemens beim Kapitel Atomkraft richtet sich der Konzern, laut Konzernchef Peter Löscher, neu aus und rüstet sich für weiteres Wachstum bei den Erneuerbaren Energien. Mit Wirkung zum 1. Oktober 2011 will das Unternehmen deshalb sein Geschäft mit Erneuerbaren Energien neu aufstellen.

Siemens will sein Windgeschäft fortschreiben und hier die Basis für weiteres Wachstum legen. Die bestehende Division Renewable Energy soll dafür in zwei neue Divisionen Wind Power sowie Solar & Hydro aufgeteilt werden.

Diese Entscheidung sei eine Antwort des Unternehmens "auf die klare Positionierung von Gesellschaft und Politik in Deutschland zum Ausstieg aus der Kernenergie", so Löscher. Der Energiekonzern zieht somit die Konsequenzen aus der Atomkatastrophe von Fukushima gezogen. Damit platzt auch das Joint-Venture mit dem russischem Rosatom-Konzern. Allerdings hält man an einer technologischen Partnerschaft fest - man führt derzeit Gespräche über eine Kooperation abseits des Kraftwerksbaus. Denn Russland ist für Siemens ein äußerst wichtiger Markt. So könnte Siemens Teile für Atomreaktoren liefern, die auch in konventionellen Kraftwerken zum Einsatz kommen.

Die Aktivitäten in der Solarenergie und der Wasserkraft in der neuen Division Solar & Hydro zusammengefasst werden. "Wir trennen Solar- und Windenergie da sich diese beiden Märkte in sehr unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden. In der neuen Einheit Solar & Hydro werden wir unsere Forschung und Entwicklung im Solarbereich forcieren, um unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern. In unserem bereits etablierten Windenergiegeschäft werden wir die Industrialisierung und Internationalisierung mit Hochdruck vorantreiben. Deutschland, Europa und die Welt brauchen Stromspeicher zur Integration der Erneuerbaren Energien. Deshalb wird sich unsere Division Solar & Hydro auch um das strategisch wichtige Thema Energiespeicher kümmern", sagte Michael Süß, CEO des Siemens Energy Sektors.

Seit 2004 ist das Siemens-Windenergiegeschäft rasant gewachsen. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich von 800 auf rund 7.700 bis heute fast verzehnfacht und der Umsatz hat sich auf rund 3,2 Mrd. EUR sogar verzwölffacht. (zi)