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ENERGIE & ROHSTOFFE

Bonn, 28.10.2011

China stellt Produktion Seltener Erden ein

Schlechte Nachrichten für westliche Unternehmen: Wer auf Lieferungen Seltener Erden aus China angewiesen ist, den könnte der nun beschlossene Produktionsstopp härter treffen. Chinesische Hersteller haben den Kampf gegen zuletzt fallende Preise aufgenommen.

Eigentlich kommen Seltene Erden gar nicht so selten vor, wie der Name es vermuten lässt. Das Gegenteil ist der Fall, es gibt sie recht häufig. Was allerdings selten ist, sind Vorkommen, deren Abbau wirtschaftlich lohnend ist. So haben vor mehr als einer Generation viele Länder denn Abbau der Seltenen Erden eingestellt. Seitdem ist China der Weltmarktführer. Das asiatische Land sorgt für weit mehr als 90 Prozent des weltweiten Angebotes, obwohl man nur weniger als ein Drittel der weltweiten Reserven an Seltenen Erden besitzt.

Dieses Missverhältnis und die Abhängigkeit von den Chinesen ist längst ein Politikum. Die Nachfrage nach der Gruppe von chemischen Elementen, die als Seltene Erden subsumiert werden und vor allem in Hightechanwendungen gefragt sind, wächst. Das hat in den vergangenen Monaten und Jahren zu einem massiven Preisanstieg für die Rohstoffe geführt. Die Preise haben sich vervielfacht, doch zuletzt scheint der Markt die Preisspirale angesichts der zunehmend schwächer werdenden Konjunkturaussichten überdreht zu haben.

Die schlechter werdenden konjunkturellen Aussichten sind in erster Linie eine Folge der Staatsfinanzenkrise. Das hat die Preise im Bereich der Seltenen Erden zuletzt wieder massiv fallen lassen. Binnen eines Monats sind die durchschnittlichen Preise der verschiedenen Rohstoffe um rund ein Fünftel gesunken - den einen oder anderen hat es mit Preisrückgängen um rund ein Drittel wesentlich härter erwischt. Für den Preisrückgang sind aber nicht nur die düsteren Wolken am Konjunkturhimmel verantwortlich. Für eine ganze Reihe von Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette bei den Seltenen Erden war die Preisexplosion eine große Belastung - entsprechend ging die Nachfrage nach den begehrten Elementen zurück. Kurz: Hier wurde reichlich heiße Preisluft aus dem Markt gelassen.

Seit Ende Oktober steht die Produktion Seltener Erden im Reich der Mitte größtenteils still und es ist nicht zu erwarten, dass die Förderung kurzfristig wieder aufgenommen wird. Laut einem hochrangigen Manager eines des größten chinesischen Rare-Elements-Unternehmens wird der Produktionsstopp mindestens drei bis fünf Monate dauern. Zu Jahresbeginn stiegen die Preise für Seltene Erden sehr stark (um bis zu 200 Prozent) an, was mit einer erhöhten Nachfrage am Weltmarkt und Spekulationen zu erklären war. Die Zweifel am globalen Wirtschafts-Wachstum ließen die Preise ab der Jahresmitte um durchschnittlich 20 Prozent fallen, da Seltene Erden in der Industrie benötigt werden und die Nachfrage somit gesunken ist.

Preisstabilisierung angestrebt
Da China mit 97 Prozent der größte Förderer weltweit im Bereich Seltener Erden ist, ist es nachvollziehbar, dass das Land dem Kursverfall durch einen vorläufigen Produktions-Stopp entgegenwirken will und zumindest für eine Preisstabilisierung sorgen oder – noch besser – eine neuerliche Rallye provozieren möchte.
Ob China durch den Produktions-Stopp die Preise für Seltene Erden wieder stabilisieren kann, wird sich zeigen. Hierbei gehen die Meinungen auseinander. Das Management des Unternehmens Baogang Rare Earth bekräftigt dies, ein chinesischer Analyst geht von weiter fallenden Preisen bis zum Jahresende aus, da die Nachfrage stark gesunken ist und eventuell sogar noch weiter fällt. rgangenen Monaten und Jahren zu einem massiven Preisanstieg für die Rohstoffe geführt. Die Preise haben sich vervielfacht, doch zuletzt scheint der Markt die Preisspirale angesichts der zun(zi)