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Die Gesellschaft der sicherheits- und wehrtechnischen Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen e. V. initiiert und begleitet neben der Interessenvertretung der Mitglieder gegenüber Politik, Behörden, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft innovative Industrieprojekte und informiert insbesondere über Fördermöglichkeiten und Kooperationsangebote.

Köln, 20.03.2013

GSW- NRW e.V. Mitgliedertreffen 1-2013

Das erste Miitgliedertreffen 2013 der Gesellschaft der sicherheits- und wehrtechnischen Wirtschaft in NRW e.V. fand Ende März in Köln bei der Mitgliedsfirma BLUECARAT AG statt. Thema unter anderem war die Neustrukturierung der Bundeswehr und neue Prozesse für Ausrüstung, IT und Nutzung, Entscheidungshilfen bei Ausschreibungsscreening der öffentlichen Hand sowie Herausforderungen für Unternehmen bei der Nutzung von Luftfracht.

Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden, Dipl.-Ing. Hans-Herbert Schulz (oben links), bekamen die zahlreich erschienen Mitglieder und Gäste von Geschäftsführer, Dipl.-Betrw. Hanswilm Rodewald (oben rechts), einen Überblick der Veranstaltung und Neues aus dem Vereinsleben.


Herr Winfried Stolz, aus dem Vorstand von der BLUECARAT AG, berichtete in seiner Willkommensansprache aktuelles aus seinem Unternehmen: Die BLUECARAT AG bietet erfolgreich seit 2001 Lösungen aus den Bereichen Consulting, Software-Entwicklung sowie Informations- und Kommunikations-technologie an. Zu ihren Kunden zählen neben führenden Wirtschaftsunternehmen und Institutionen auch klein- und mittelständische Unternehmen. 1/3 des Umsatzes macht der Bereich IT-Security aus. Als neue Produkt stellte Stolz "Agile for Projects" vor. Agile Methoden sind mittlerweile fester Bestandteil moderner Softwareentwicklungsprojekte. Die unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessen von IT-Projekten in Unternehmen führen oft zu aufwendigen Abstimmungsprozessen, die jedoch durch die neue "agile" Vorgehensweisen zu schnelleren Lösungen führen können.

>>> www.bluecarat.de


>>> Siehe auch CPM unter www.baain.de

Die Bundeswehr hat im Rahmen ihrer Restrukturierung ihre Aufgaben neu geordnet. Der GSW-Vorsitzende und Brigadegeneral a.D. Hans-Herbert Schulz, und Oberst a.D. Bruno Hasenpusch gaben im Anschluss daran den Zuhörern hierzu sowohl strategische wie auch „Hands On“ Hinweise für den Umgang mit den neuen Erlassen. Der Schwerpunkt lag auf der Erläuterung des „Customer Product Management nov (CPM)“ und dem Aufzeigen der Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten in der neuen Struktur. Idealtypische Projektverläufe von der Definition des Bedarfs bis zur Verwertung („von der Wiege bis zur Bahre“) wurden aufgezeigt. Der Vortrag zeigte den aktuellen Stand der Strukturreform, zum Neuansatz in Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, an einem Beispiel des novellierten Beschaffungs- und Nutzungsprozesses und gab am Schluss durchaus auch kritische Anmerkungen bei den Erfahrungen mit dem bisherigen CPM und Erwartungen an den novellierten CPM bzw. zu den Schlüsselfaktoren für dessen Erfolg.

Dipl.-Ing. Bernd Minkler und Dipl.-Ing. Jens Janke, vom GSW-Mitglied BMS/CRN, stellten in ihrem Vortag ein von einigen Mitgliedern geforderten Ausschreibungsscreening vor. Wöchentlich werden über 1.000 Ausschreibungen für öffentliche Beschaffungen mit einem Volumen allein in Deutschland von ca. 260 Mrd € (2006) z.B. auf „Bund.de“ veröffentlicht. Hinzu kommen öffentliche Beschaffungen bzw. Ausschreibungen über eine Vielzahl an weiteren Vergabeplattformen (EU, Bund, Länder, Kommunen). Unternehmen können es sich nicht leisten, auf die Kenntnis von Ausschreibungen zu verzichten - sind aber meist mit der Suche zeitlich überfordert. BMS/CRN bietet ein Screening von öffentlichen Ausschreibungsplattformen firmenspezifisch, effizient (Kenntnisgrad/Aufwand) und effektiv (Screening-Bündelung) an.
>>> www.crn-management.de/

Um über die neuen Herausforderungen für Unternehmen bei der Nutzung von Luftfracht zu unterrichten, reiste Frau Gehrke, Geschäftsführerin vom Human Reliability Institute, extra aus Berlin an. Frau Gehrke ist zudem Lehrbeauftragte an der Technischen Universität Berlin, am Institut für Luft- und Raumfahrt, Fachgebiet Flugführung und Luftverkehr, Fach "Aviation Security".
Für den Luftfrachttransport stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung, der Transport in reinen Frachtmaschinen und der Transport in Passagiermaschinen, der hier vornehmlich behandelt wurde.
Die Zulassung zum bekannten Versender steht momentan im Focus der Öffentlichkeit, da anerkannte bekannte Versender (bV) ihren Status zum 25. März 2013 verlieren werden und Luftfracht dann aufwendigen und teuren Kontrollmaßnahmen unterzogen werden
muss. Danach gilt eine neue Verordnung für Beteiligte = "bekannter Versender" der „sicheren Lieferkette“. Bekannter Versender für Passagiermaschinen ist ein Versender von Fracht oder Post zur Versendung auf eigene Rechnung, dessen Verfahren gemeinsamen Sicherheitsvorschriften und -standards entsprechen, die es gestatten, die betreffende Fracht oder Post auf dem Luftweg zu befördern [vgl. VO (EU) Nr. 185, Art.3, Nr. 27]. Stand März 2013: es gibt ca. 34.000 durch RegB anerkannte bekannte Versender, d. h. ca. 85 % des gesamten Luftfrachtaufkommens wird als „sicher“ befördert! Die Folgen ab April 2013: es gibt ca. 32.000 unbekannte Versender, d. h. Fracht von Unbekannten ist grundsätzlich als unsicher einzustufen. Erwartet bis Ende 2013 werden ca. 2.000 zugelassene bekannte Versender, demnach wird ca. 45 % des gesamten Luftfrachtaufkommens als „sicher“ befördert! Eine Zulassung zum bV ist aber nur sinnvoll bei zeitkritischer Fracht, wenn Fracht nicht kontrollierbar ist, wenn die Kontrolle die Fracht beschädigt, wenn viel Luftfracht versendet wird oder wenn man Ziele erreichen will, die nur mit Passagiermaschinen angeflogen werden. Zudem, so Frau Gehrke, gibt es bei den Kosten für die Zulassung, je nach Zertifizierer, eine Bandbreite von 6.000 € bis 60.000 €. Über mehr Infos gibt das Telemedienangebot des LBA Auskunft. Aber leider gibt es dort wechselnde Informationen - die Internetseite des LBA ist nicht rechtlich verbindlich?.
>>>www.hri-berlin.de

Im anschließenden GET TOGETHER gab es eine Vielzahl von Möglichkeiten zur vertiefenden Diskussion und zum Austausch sowie zum "Networken". (zi)

>>>Weitere Informationen über GSW-NRW e.V.