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"Man weiß erst wie wichtig etwas ist, wenn es fehlt oder einem weggenommen wird", so Elsberg zum Auftakt seiner sehr unterhaltsamen Key-Note.

Bonn, 26.04.2013

Ist Fortschritt ein Rückschritt?

Diese Frage stellte der Bestsellerautor Marc Elsberg in seiner Key-Note bei dem vom TÜV-Rheinland hervorragend veranstalteten IT-Sicherheitstag 2013, der unter dem Motto „Mit Sicherheit in eine intelligente Zukunft“ stand. Die Szenarien aus seinem Thriller über Kritische Infrastrukturen „BLACKOUT - Morgen ist es zu spät“ sind Experten zufolge durchaus realistisch. Fast 400 IT-Security-Experten aus Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung und Institutionen, IT-Unternehmen sowie Spezialisten vom TÜV Rheinland diskutierten Strategien und innovative Lösungen für die Herausforderungen in der IT-Security.

Elsbergs Fachwissen basiert auf gründlicher Recherche und lässt so überzeugende Szenarien entstehen: Wie ist es um die Wasserversorgung bestellt, wie um die Lebensmittelproduktion, wie lange reicht der Kraftstoffvorrat für die Notkühlsysteme in den Atomkraftwerken? Diese Probleme aus seinem Thriller stießen die Inhalte der Veranstaltung an: Wie steht es in der intelligenten Zukunft um die Öffentliche Sicherheit? Wie schützen sich Unternehmen vor dem Diebstahl geistigen Eigentums? Wie können Lücken in der Informationssicherheit bei Unternehmen und Behörden schneller geschlossen werden? Wie funktioniert mobiler und sicherer Zugriff auf interne Daten? Auf diese und andere Fragen aus dem Bereich IT-Sicherheit gaben IT-Sicherheits-Verantwortliche u. a. von der Siemens AG, von Vodafone Deutschland, von der Bundesagentur für Arbeit, der Daimler AG, IT-Spezialisten und TÜV ausführlich Antworten.

"Betriebe können von der mobilen Kommunikation profitieren – ohne die IT-Security der Flexibilität zu opfern, aber dazu muss ein Umdenken in der Unternehmenssicherheit mit neuen Technologien stattfinden", so Olaf Siemens, Geschäftsführer TÜV-Rheinland (Bild unten links), in seiner Begrüßungsrede im World Conference Center in Bonn. Und weiter: "Weltweit gibt es rund 2.800 'Hidden Champions', davon kommen etwa 1.000 High-Tech-Entwickler aus Deutschland". Dies sei ein unglaubliches innovatives Potenzial.
Der TÜV Rheinland ist seit mehr als 15 Jahren auf dem Gebiet der integrierten Informationssicherheit unterwegs und soll, nach eigenen Aussagen, der weltbeste Prüfungskonzern werden. Zu den Kernkompetenzen gehören die umfassende strategische Beratung sowie unabhängige Analysen, Tests, Optimierungen oder Zertifizierungen von Informationssicherheit für Großunternehmen, Mittelstand und Öffentliche Hand.

In fünf parallel laufenden Panels erklärte z. B. Dr. Clemens Gause (Bild oben rechts), Geschäftsführer des Zukunftsforums Öffentliche Sicherheit aus Berlin, zum Thema "Die Zukunft der Öffentlichen Sicherheit", dass Risiken auch Chancen sind: "Es wird etwas passieren, das können wir gar nicht verhindern, aber die Frage ist, wie gehen wir im Ernstfall damit um." Die Bürger verließen sich zu sehr auf eine funktionierende Infrastruktur, aber 80 % seien in privater Hand - insofern könne die Politik kaum Einfluss darauf nehmen. Sein Fazit: Sicherheit wird oft als Kostenfaktor und Belastung angesehen. Grade daraus entstehen Investitionen, die jedoch konsequent eingebaut werden müssen. (zi)

Die Veranstaltung konnte die Frage, ob Fortschritt Rückschritt sei, eindeutig mit "nein" beantworten. Ja, Fortschritt birgt Risiken und Herausforderungen, die mit Bedacht betrachtet und analysiert werden müssen, um diese zu beherrschen und zwar aktiv und heute, denn morgen ist es zu spät ...

Einen ausführlicheren Bericht lesen Sie in der nächsten Printausgabe der Public Security.

>>>TÜV-Rheinland