Das Magazin für Innere und Äußere Sicherheit, Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Kritische Infrastrukturen
Home

Dr. Burkhard Even vom Bundesamt für Verfassungsschutz
Foto: BfV

Berlin, 30.07.2013

Sicherheitsrisiken in der Wirtschaft vernetzt begegnen

"Proaktiver Wirtschaftsschutz" für die Deutsche Wirtschaft, unter diesem Leitgedanken fand die gemeinsame Sicherheitstagung des Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und der Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft e.V. (ASW) statt. Einheimische und ausländische Experten referierten u.a. über so unterschiedliche Gefährdungen, wie gewaltorientierte linksextremistische Kampagnen gegen einzelne Unternehmen sowie über Sicherheitsrisiken beim zunehmend in der Wirtschaft verbreiteten Cloud-Computing.

Wie bedeutsam das Thema "Proaktiver Wirtschaftsschutz" für die Deutsche Wirtschaft ist, unterstrich der Vorsitzende der ASW, Volker Wagner, unmittelbar in seinen Begrüßungsworten bei der Veranstaltung des BfV und der ASW. Schäden in Milliardenhöhe werden allein durch Wirtschaftskriminalität und Spionage verursacht. Er appellierte an alle Beteiligten sich zur Abwehr von deliktischen Handlungen die arbeitsteilige Vorgehensweise der „Bösen“ zu eigen zu machen und sich auch auf der „guten Seite“ zu vernetzen.


In dem Eingangsvortrag bezeichnete Dr. Burkhard Even vom Bundesamt für Verfassungsschutz, welcher für den kurzfristig verhinderten Präsidenten des BfV, Herr Dr. Maaßen, die Keynote übernommen hatte, die Abwehr von cyberbasierten nachrichtendienstlichen Spionageangriffen als eine der Kernaufgaben des BfV. „ Der Inlandsnachrichtendienst hat in der Spionageabwehr eine einzigartige Expertise, die er mit der deutschen Wirtschaft teilt. Denn in einer global vernetzten Wirtschaft ist vernetztes Denken und Handeln von Staat und Wirtschaft in Sicherheitsfragen geboten.“ Dr. Even bezeichnete die 7. Sicherheitstagung von ASW und BfV als ein bedeutsames und bewährtes Element dieser Sicherheitspartnerschaft.
Die folgenden Vorträge der Experten aus den Sicherheitsbehörden beleuchteten unterschiedliche Aspekte des Wirtschaftsschutzes. Martin Weis vom österreichischen Verfassungsschutz stellte das Konzept einer 5-tägigen Ausbildung zum Thema Wirtschaftsschutz vor.

Sehr praxisorientiert gaben in parallel stattfindenden Fachforen Stefan Becker vom Cybercrime-Kompetenzteam des LKA NRW mehr als einen Einblick in die dunklen Seiten des Internets, Stefan Tanase aus den Kasperky Lab verdeutlichte den Zuhörern die Advanced Persisten Threats, und Jörg Schulz von der von zur Mühlen’schen GmbH rundete das Bild ab mit praktischen Beispielen zur Sicherheit in Rechenzentren.

Vor der abschließenden Diskussionsrunde verdeutlichte Manfred Strifler (Deutsche Telekom) sehr eindringlich an praktischen Beispielen die Methoden des Social Engineerings und wie man die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Unternehmen durch sehr einfache, aber nachhaltige wirkende Maßnahmen für diese Thematik sensibilisieren und „ihre Schutzwände stärken“ kann.

Der Tagungsband zur Veranstaltung wird in Kürze auch auf der Homepage des BfV abrufbar sein.

>>> mehr Infos