Das Magazin für Innere und Äußere Sicherheit, Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Kritische Infrastrukturen
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Die Gesellschaft der sicherheitstechnischen Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen e. V. initiiert und begleitet neben der Interessenvertretung der Mitglieder gegenüber Politik, Behörden, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft innovative Industrieprojekte und informiert insbesondere über Fördermöglichkeiten und Kooperationsangebote.

Köln, 28.01.2014

Simulation in der Katastrophenvorsorge und -hilfe

Der sehr gut besuchte 2. Stammtisch „Simulation in der Katastrophenvorsorge und - hilfe" führte die Vertreter von Unternehmen und Instituten der Simulationswelt mit Nutzern und Anwendern/Behörden in informeller Umgebung zusammen. Kernthema dieses Abends waren „Geobasisdaten als Grundlage der Simulation".

Zunächst stellten sich einige Teilnehmer mit speziellen Projekten vor:

Wolfgang Widders, Technisch Mathematische Studiengesellschaft (TMS) aus Bonn, ging in seinem Vortrag auf zahlreiche Analyse- und Simulationsverfahren ein, die in zivilen Bereichen heute zum Einsatz kommen. Ursprünglich wurden sie für wehrtechnische Zwecke entwickelt - so hat z.B. die Computersimulation ihren Ursprung in der Wehrtechnik. Speziell werden mathematische Modelle zur Prognose von Ausbreitungen von z. B. Gaswolken, Fluten etc. auf der Basis von Geodaten eingesetzt. >>> www.tms-bonn.de

Brice de Ron, CDO/COO von C-Projekt aus Lübeck stellte Hardware-Lösungen als Schnittstelle zwischen GPS Satellit, GSM Netz und den eigenen Softwarelösungen vor. Die Software-Lösungen sind als einfache Alternativen zu "großen" webbasierenden Lösungen gedacht. Sie werden lokal installiert und verbinden sich zeitgesteuert mit einem Rechenzentrum und dienen zur Unterstützung von technischen Einsatzleitern auf mobilen Endgeräten. >>> www.cprojekt.net

Carsten Hoelpers (AGIT Wegberg) Vortrag zu Galileo-Testumgebungen (railGATE, automotiveGATE) zeigte die Nutzungsmöglichkeiten von Galileo-Daten. Zudem gab er eine Einführung in die Testanlagen "automotiveGATE in Aldenhoven" und "railGATE" in Wegberg-Wildenrath, Anwendungszentrum für satellitenbasierte, bodengebundene Mobilität. Zudem berichtete er über Einsatzrealität und die Detektion von Jammern und lud zum Workshop Smart Mobility am 17. Febr. 2014 in Wegberg ein. >>> www.aic-aachen.de >>> www.agit.de

Christoph Lange, Fraunhofer IAIS, wies in seinem Referat „Big Data“ und der Frage "Wie können wir die Datenberge besser nutzen?" als Referenz zum späteren Thema Geodaten hin. >>> www.iais.fraunhofer.de

Nach einer kurzen Einführung in den GESI-Geländedatenbasiseditor unter besonderer Berücksichtigung der graphischen Abbildung des Höhenmodells gab Peter Meyer zu Drewer von der CAE in Stolberg einen Einblick auf SIRA (Simulationssystem zur Unterstützung von Rahmenübungen). Ziel von SIRA ist gesteigerte Effizienz in der Krisenmanagementausbildung durch Computergestützte Simulation. Stäbe/Einsatzleitungen müssen Darstellung der Konsequenzen umfassend und realistisch, objektiv und nachvollziehbar sowie zeit- und kostensparend dargestellt werden, damit Entscheidungen und Maßnahmen effektiv umgesetzt werden können. Simulationssoftware berechnet die Lageentwicklung in Abhängigkeit der Maßnahmen unter Berücksichtigung von Ereignis, Raum, KRITIS, Wetter, Zeit, Bevölkerung, Logistik und Einsatzkräften. SIRA ist ein typisches Dual-Use-Produkt, das sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich genutzt wird. >>>www.cae.de

Im letzten Vortrag des Abends „Stabsrahmenübungen an der AKNZ" oder "Operativ-taktische Führung im Bevölkerungsschutz - was ist das?", ging Andreas Karsten, BBK ebenfalls auf SIRA ein. Das BBK schult Krisen und Einsatzstäbe. Karsten wies darauf hin, dass bei Katastrophen die Einsatzkräfte gut geschult seien, die Operativ-taktische Führungseben müssten jedoch mehr und öfter mit Simulationsmodellen realitätsnah unterstützt werden. >>> BBK/AKNZ

In der abschließenden lebhaften Diskussion, die von Stefan Arndt, ESRI/BOS Bonn, moderiert wurde, ging es um „Geobasisdaten als Grundlage der Simulation“, vor allem um die Fragen: „Wo kommen die Daten her?“, „Welche Daten sind von Interesse?“, „Wie wichtig ist die Qualität der Daten?“ und „Wie wichtig ist der Realitätsbezug?" >>> www.esri.de

Nachstehende Firmen/Institutionen nahmen am Stammtisch teil:
AGIT/ARIS, BBK, CAE, C-Projekt, ESRI, eurosimtec, HBS, Feuerwehr Menden, Ing. Büro Stark, National NBC Expert, Public Security, szenaris, tms Bonn, Uni Bonn, Uni Paderborn, Uni Wuppertal, Zenit. (zi)

>>> Weitere Informationen zu GSW-NRW e. V.