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Baulicher Bevölkerungsschutz

Unwetterereignisse, bei denen es auch in Deutschland zu immensen Schäden an Gebäuden und Beeinträchtigungen für die Bürgerinnen und Bürger kommt, häufen sich. Die welt weit teuerste Naturkatastrophe im Jahr 2013 war beispielsweise das Juni-Hochwasser in Süd- und Ostdeutschland. Die Wassermassen zerstörten laut Angaben der Versicherer Häuser, Autos, Straßen und Schienennetze im Wert von 11,7 Milliarden Euro.

Die Zunahme extremer Wetterereignisse, das plötzliche und Unwetter in Deutschland erwartete Auftreten gefährlicher Überflutungen an Orten, an denen damit nicht gerechnet wurde, oder plötzlich über Wohngebieten entstehende Tornados zeigen, dass die vorhandene Bauwerkssicherheit immer häufiger an ihre Grenzen stößt, sie in vielen Fällen sogar sprengt. Zerstörte Gebäude und Infrastrukturen sind dabei oft die Folgen.

Hinweise zu den baulichen Vorsorgemaßnahmen und Empfehlungen, wie Sie sich bei starkem Unwetter schützen können, bietet diese Broschüre. Unwetterereignisse wie z. B. extreme Hochwasser nehmen zu.

Bonn, 17.07.2017

Überflutungen sind überall möglich – BBK bietet breites Informationsangebot zur Sicherheit rund ums Haus

Erst kommt der Sonnenschein, dann die große Hitze und vor der ersehnten Abkühlung knallt es. Gerade im Sommer sind Hitzegewitter mit Starkregen und Hagelschlag weit verbreitet. Die Schäden, die entstehen können, sind immens. Das zeigen der Tornado in Hamburg und die Sturzfluten in Simbach und Braunsbach vor genau einem Jahr. Deshalb ist es dringend nötig, rechtzeitig für die Sicherheit rund um das Haus vorzusorgen.

In seiner aktuellen Broschüre „Empfehlungen bei Unwetter“ und mit Videos erklärt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) kompakt und nutzerfreundlich wie das geht.

Tausende Bürgerinnen und Bürger haben das Informationsangebot seitdem genutzt.

Unwetter sind unvorhersehbar
In Hitzeperioden können sich besonders heftige Gewitterzellen bilden. Und jedes Unwetter ist anders. Gerade erst regnet es noch wie aus Kübeln, dann kommen extrem starke Windböen, Blitze oder Hagel dazu.

Solche Wetterphänomene treten plötzlich auf und sind örtlich kaum und wenn, dann nur sehr kurzfristig vorhersagbar. Sie treffen sehr begrenzte lokale Gebiete. „Vielen ist nicht bewusst, dass schlimme Auswirkungen dieser Unwetter mit Starkregen überall möglich sind. Gefährdet sind nicht nur Hanglagen, sondern auch ganz durchschnittliche Stadtgebiete“, warnen die Experten des BBK.

So sind die Betroffenen meistens völlig überrascht von dem Ausmaß einer solchen Naturkatastrophe auf ihr Leben. Die Flutwelle im bayrischen Simbach hatte 2016 fünf Menschen mit in den Tod gerissen. Braunsbach in Baden-Württemberg versank unter einer Schlammlawine.

Lage nach Starkregen (Quelle: Picture Alliance)


Auch weniger extreme Unwetter können schon erhebliche Schäden anrichten, denen man jedoch ein gutes Stück vorbeugen kann.

Deswegen empfiehlt das BBK den Bürgerinnen und Bürgern, regelmäßig potentielle Risiken rund um das Haus, die Wohnung zu prüfen, vorzusorgen und sich über richtiges Verhalten, Selbstschutz und -hilfe zu informieren.

Risiken erkennen – Sicherheiten und Schutz rund ums Haus schaffen

Potentielle Gefahren erkennen, muss gelernt sein. Dazu gehört auch eine Risikoabschätzung gegenüber Naturgefahren. Wo fange ich also bei meinem Haus oder auch der Wohnung an?

Generell gilt es vorerst zu unterscheiden, woher die potentielle Gefahr kommt? Diese kann einerseits eher von oben kommen durch beispielsweise Regen, Hagel oder Blitze und andererseits von unten durch den ansteigenden Wasserpegel.

Was bedeutet dies für das Haus? Erstens, sollte das Dach entsprechend aufgebaut sein. Zweitens, sollten die Kellerräume gegen Überflutungen geschützt sein.

Dafür gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, Vorkehrungen zu treffen. Es könnten unter anderem mit sogenannten Sturmhaken Dachziegel befestigt werden, damit Sturmböen das Dach nicht so leicht abdecken können. Blitzableiter schützen vor Einschlägen, die zu einem Hausbrand führen könnten.

Der Einbau einer Rückstausicherung im Abwasserkanal versperrt den Weg des Wassers über die Kanalisation in das Haus. Diese und viele weitere Möglichkeiten können Schäden minimieren oder diese sogar verhindern.

Und überdies können alle in einem gesicherten Haus besser Schutz suchen, solange das Unwetter andauert.

Was tun, wenn ein Unwetter droht? Die wichtigsten Hinweise

Wenn es noch möglich ist, können Sie vor einem Unwetter noch folgende kurzfristigen Vorkehrungen treffen:

Alle Fenster und Türen schließen.
Lose Gegenstände um das Gebäude (z. B. Müll- und Papiertonnen, Gartenmöbel, Blumenkästen etc.) sichern.
Falls sich Personen im Freien aufhalten, ein Gebäude aufsuchen.

Während eines Unwetters ist es entscheidend, sofort Schutz zu suchen:

Im Gebäude bleiben und sich von Fenstern fernhalten.
Räume unmittelbar unter dem Dach und den Keller meiden.
Verfolgen Sie die Nachrichten. Halten Sie für den Fall eines Stromausfalls ein batteriebetriebenes Radio bereit.
Im Notfall 112 anrufen.

Entnehmen Sie weitere Informationen der Broschüre, die neben den Empfehlungen zum Schutz des Hauses das Verhalten vor, während und nach Sturm, Hagel, Gewittern oder Schneelast berücksichtigt.

Kompakter Überblick zu Vorkehrungen zum Schutz des Hauses vor u.a. Blitzeinschlag, Hagel, Starkregen – die aktuelle Broschüre „Empfehlungen bei Unwetter – Baulicher Bevölkerungsschutz“

Empfehlungen bei Unwetter (PDF, 5MB)

Wer es lieber bildlich mag, bekommt alle Infos auch per Video auf dem Youtube-Kanal des BBK unter: www.youtube.com/user/BBKBund

Interesse, wo es in Deutschland am meisten hagelt oder windet?
Die BBK Landkarten zeigen Ihnen u.a. Windzonen und Hagelzonen.

(Quelle: BBK Bund)