Bonn, 06.03.2018
12.000 Telekom-Verteilerkästen werden Ladestationen
Die unzureichende Ladeinfrastruktur mit öffentlichen Ladestationen ist ein großes Hindernis für die Elektromobilität. Nun will die Deutsche Telekom durch den Umbau ihrer ca. 12.000 Kabelverzweigern das Angebot nun mehr als verdoppeln.
Die Deutsche Telekom will schon ab Sommer 2018 damit beginnen, ihre 12.000 Kabelverzweiger in Ladestationen für Elektroautos umzubauen, wie die Automobilwoche verlauten ließ. Das teilte eine Sprecherin des Unternehmens der Automobilwoche mit. Grundsätzliche Pläne sind bereits seit November 2017 bekannt.
Prototypen dieser Ladestationen gibt es bereits in München am Olympiaturm und im mecklenburgischen Wittenburg. Von den bestehenden 12.000 Verteilerkästen sollen jedoch nur 500 in Ladestationen mit 100 kW umgebaut werden, der Rest wird mit 22 kW laden. Kabelverzweiger der neuen Generation (MFG) sind allerdings mit einer Stromversorgung ausgerüstet.
Durch den Umbau würde die Zahl öffentlicher Ladepunkte von derzeit rund 10.800 mehr als verdoppelt werden, berichtet die Automobilwoche. Sollten sogar zwei Ladepunkte pro Verzweiger entstehen, würde die Zahl öffentlicher Ladepunkte um 24.000 steigen. Die erforderlichen Parkmöglichkeiten für Elektroautos in Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden umzusetzen, sei allerdings recht roblematisch, aber es herrsche großes Interesse bei den Kommunen.
Die 12.000 Verteilerkästen, die nun umgebaut werden, können helfen, eine reiseunterstützende Infrastruktur aufzubauen. Was jedoch das Laden an den zukünftigen Stationen kosten soll, ist noch nicht bekannt. Die lokalen Versorger sollen die Stromversorgung und die Abrechnung übernehmen. Laut FAZ umfasse das Programm den Zeitraum bis 2020 und wird bis zu 300 Millionen Euro veranschlagt.
Doch dies ist nicht das einzige Projekt, das eine bessere Versorgung mit Ladesäulen schaffen kann. Volkswagen hat sich zum Beispiel mit anderen Herstellern zusammengetan, um zumindest entlang der Autobahnen ein eigenes Schnellladesystem aufzubauen.