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ENERGIE & ROHSTOFFE

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Münster, 09.04.2018

NRW will Nr. 1 bei Entwicklung der Batterietechnik werden

Die Batterietechnik in Deutschland entwickelt sich schneller als erwartet. Ein wichtiger Treiber dabei ist neben Stromspeichern in Privathaushalten und Unternehmen die Elektromobilität. Das Angebot an Elektrofahrzeugen reicht heute vom Klein- bis zum Sportwagen. Inzwischen gibt es mehr als 50 verschiedene Modelle auf dem Markt, mehr als 200 weitere sollen in den kommenden drei Jahren folgen. Der neunte Batterietag NRW am 9. April im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland in Münster zeigte NRW-Potenziale auf und gab einen Überblick über Trends und Entwicklungen. Die Veranstaltung wurde gemeinsam von EnergieForschung.NRW, EnergieRegion.NRW, NanoMikroWerkstoffePhotonik.NRW sowie ElektroMobilität NRW durchgeführt. Eine Fachausstellung rundete das Programm ab.

In seinem Grußwort sagte der Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, vor mehr als 200 Experten/innen: „Zum Jahresbeginn 2018 gab es nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes rund 60.000 Elektro-PKW in Deutschland und davon rund 9.500 in Nordrhein-Westfalen. Etwa 2.000 der bundesweit 11.000 öffentlich zugänglichen Ladesäulen stehen in NRW. Elektromobilität ist ein wichtiger Teil der Mobilitätswende und zugleich ein Treiber für die Wirtschaft, auch in unserem Bundesland. Ein gutes Beispiel hierfür ist StreetScooter. Aus einem Forschungsprojekt der RWTH Aachen ist innerhalb weniger Jahre ein Hersteller von Elektromobilen mit hochwertigen Arbeitsplätzen für die Region entstanden. Das zeigt, wie eine enge Zusammenarbeit von starker Forschung und Wirtschaft zum Erfolg führen und dringend notwendige Innovationen hervorbringen kann.“

Nun gehe es weiter, so Prof. Pinkwart. Professoren würden mit privaten Firmen in ein neues Vehikel investieren und weitere Fahrzeuge entwickeln, zum Beispiel den Kleinwagen e.GO Life und den Elektrobus e.GO Mover. Das sei das unternehmerische Denken, das man jetzt in NRW brauche. Der Automobilbau würde in Nordrhein-Westfalen neu erfunden, nicht in Baden-Württemberg.
Minister Pinkwart meinte abschließend, seine Aufgabe sei es, für die nötigen Elektroladestationen zu sorgen. Die bisher rund 2.000 öffentlichen Ladesäulen in NRW reichten bei weitem nicht aus für 18 Millionen Menschen. Die Landesregierung unterstütze jetzt Privatpersonen und Gewerbetreibende, die Wallboxes oder Ladepunkte einrichten, mit bis zu 5.000 Euro.

Prof. Dr. Andreas Löschel von der Westfälischen Wilhelms Universität Münster erläuterte in seinem Referat „Smart Energy – Welche Rolle spielt die Energienachfrage?“: „Die Batterieforschung kann durch neue Materialien und neue Technologien entscheidende Antworten für die Umsetzung der Energiewende liefern. Das ist nicht nur für die Zukunft der Stromerzeugung wichtig, sondern auch für die Zukunft der Mobilität. Im derzeitigen Fokus steht vor allem die Weiterentwicklung von Lithium-Ionen-Batterien für den Einsatz in Elektrofahrzeugen mit Konzentration auf die weitere Optimierung von Leistung, Lebensdauer, Sicherheit und Kosten. Dafür ist eine Zusammenarbeit aller Bereiche über die Fachgrenzen der Energie-, Automobil-, Material- und Werkstoffforschung hinaus notwendig. Nordrhein-Westfalen ist durch seine Stärke in den beteiligten Branchen, der Automobil- und Zulieferindustrie, der Chemie- und Kunststoffindustrie und dem Maschinenbau sowie durch seine Forschungsschwerpunkte bei den Batterietechnologien in Münster und Aachen für diesen zukünftigen Markt gut aufgestellt.“

Im Anschluss an den Batterietag veranstaltete das Essener Haus der Technik, gemeinsam mit dem Batterieforschungszentrum MEET der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, dem Helmholtz-Institut Münster (Forschungszentrum Jülich) und dem Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe ISEA von der RWTH Aachen am 10. und 11. April das 10. internationale Symposium „Kraftwerk Batterie - Advanced Battery Power”. Die fachlich-wissenschaftliche Bedeutung der Tagung reicht weit über das Thema der automobilen Nutzung hinaus. Kraftwerk Batterie hat sich für Ingenieure, Forscher, Entwickler und Anwender zu einem renommierten Symposium für den wissenschaftlichen Austausch entwickelt. 60 Vorträge und mehr als 170 Posterpräsentationen trugen zum Erfolg dieser englischsprachigen Konferenz bei, zu der mehr als 600 Teilnehmer erwartet wurden.

Programm im Netz: www.battery-power.eu

ElektroMobilität NRW ist eine Dachmarke des NRW-Wirtschaftsministeriums. Unter
dieser Marke werden sämtliche Elektromobilitäts-Aktivitäten des Landes gebündelt.
Unter diesem Dach arbeiten das Kompetenzzentrum ElektroMobilität NRW und die
EnergieAgentur.NRW im Auftrag des NRW-Wirtschaftsministeriums an der
Fortentwicklung der Elektromobilität in NRW – gefördert durch den Europäischen
Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Weitere Informationen: www.energieregion.nrw.de; www.cef.nrw.de;
www.nmwp.de; www.elektromobilitaet.nrw.de (Quelle: EnergieAgentur.NRW)