Das Magazin für Innere und Äußere Sicherheit, Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Kritische Infrastrukturen
Home

ENERGIE & ROHSTOFFE

© Public Security

Jülich, 12.02.2019

Neues Wasserstoffkompetenzzentrum in Düren

Der Kreis Düren setzt auf wasserstoffbetriebene Fahrzeuge und will seinen Nahverkehr auf Wasserstoff umstellen. Dafür will er eng mit dem Forschungszentrum Jülich zusammenarbeiten. Landrat Wolfgang Spelthahn bekräftigte bei einem Expertengespräch im Forschungszentrum Jülich, dass der Kreis sowohl in die Infrastruktur als auch in den Bus-, Schienen- und Individualverkehr investieren wolle.

Bis 2030 sollen im Kreis Düren Busse und Bahnen komplett emissionsfrei fahren. In einem ersten Schritt sollen 5 Tankstellen und 10 Wasserstoffbusse bestellt werden.Geplant ist auch, alte Bahntrassen zu reaktivieren, auf denen zu Testzwecken Wasserstoffzüge fahren können.

Landrat Wolfgang Spelthahn (4. v. r.) sprach im Forschungszentrum Jülich mit Prof. Detlef Stolten (3. v. r.) und Dr. Martin Robinius (2. v. l.) sowie der CDU-Europaabgeordneten Sabine Verheyen (Mitte) und Experten der Verwaltung über Möglichkeiten, mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge und Züge im Kreis Düren einzusetzen. Foto: Kreis Düren


Wie Landrat Spelthahn ausführte, verfolgt der Kreis Düren derzeit drei große Schienenausbauprojekte, bei denen wasserstoffbetriebene Züge eine Rolle spielen könnten: Die Reaktivierung der alten Trasse zwischen Linnich und Baal, die eine Verbindung aus dem Jülicher in den Düsseldorfer Raum schafft. Zudem die Reaktivierung der Bördebahn von Düren nach Euskirchen und die Nutzung der alten Kreisbahntrasse, die als Teilstück Aachen und Jülich und damit letztlich auch die RWTH und das Forschungszentrum verbinden würde ("Brain-Train"). Der Landrat sagte, er könne sich gut vorstellen, einen Wasserstoff-Demonstrationszug des Unternehmens Siemens zu Testzwecken auf diesen Strecken einzusetzen.

Den umweltfreundlichen Treibstoff will das Forschungsinstitut Jülich selber herstellen und zwar mit Strom aus heimischen Windparks und über Pipelines zu transportieren. Der Kreis will auch ein Wasserstoffkompetenzzentrum aufbauen, aus dem weitere Zukunftsprojekte entwickelt werden können. Die Landesregierung hat hierzu bereit finanzielle Unterstützung signalisiert. Zudem hat der Kreis Düren Mittel aus der Strukturförderung beantragt, die die Kohlekommission empfohlen hat und die sich insgesamt auf 40 Milliarden Euro beläuft. (nz)

Zudem sagte die CDU-Europaabgeordneten Sabine Verheyenzu, sich in Brüssel für die Kreis Dürener Projekte stark zu machen.