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Berlin, 16.09.2019

Bundeskabinett beschließt Aktionsprogramm für den Insektenschutz

Das Bundeskabinett hat auf Vorschlag des BMU das "Aktionsprogramm Insektenschutz" beschlossen. Das umfangreiche Maßnahmenpaket der Bundesregierung soll Insekten besser schützen und die Artenvielfalt erhöhen. Künftig werden jährlich 100 Millionen Euro für den Insektenschutz und die Insektenforschung vom Bund zur Verfügung gestellt. Svenja Schulze: "Alles, was Insekten hilft, wollen wir fördern und alles, was ihnen schadet, werden wir vermeiden."

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Eine Welt ohne Insekten ist nicht lebenswert, wir Menschen sind auf die Leistungen der Insekten dringend angewiesen. Das Insektensterben ist dramatisch und es hat viele Ursachen. Aber mit den richtigen Maßnahmen in vielen Bereichen ist die Trendumkehr zu schaffen. Wir können das Insektensterben stoppen. Mit dem Aktionsprogramm liegt nun ein Maßnahmenpaket vor, das genau festlegt, was die Bundesregierung konkret unternehmen wird, um den Abwärtstrend bei den Insekten und ihrer Artenvielfalt aufzuhalten. Ich bin besonders froh, dass es uns gelungen ist, Insekten künftig auch in der Agrarlandschaft besser zu schützen: Die Bundesregierung verbietet den Glyphosateinsatz zum europarechtlich frühestmöglichen Zeitpunkt im Jahr 2023 und wird den Einsatz schon vorher deutlich einschränken. Mindestens genauso wichtig für die Insekten ist, dass auch der Einsatz von allen anderen Pestiziden deutlich verringert wird. Alles, was Insekten hilft, wollen wir fördern und alles, was ihnen schadet, werden wir vermeiden."

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Neben strengeren Regeln wird auch die Finanzierung des Insektenschutzes stark verbessert: Der Bund wird pro Jahr 100 Millionen Euro zusätzlich für die Förderung von Insektenschutzmaßnahmen innerhalb und außerhalb der Agrarlandschaft sowie für Insektenforschung bereitstellen. Dazu gehören Mittel in Höhe von 50 Millionen Euro pro Jahr für einen Sonderrahmenplan für den Insektenschutz im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur- und des Küstenschutzes" (GAK). Dazu kommen 25 Millionen Euro Bundesmittel für konkrete Insektenschutzprojekte auch außerhalb der Agrarlandschaft sowie weitere 25 Millionen Euro pro Jahr für die Insektenforschung und den Aufbau eines bundesweiten Insektenmonitorings.

Zudem werden Schutzgebiete gestärkt und für Insekten besonders wichtige Lebensräume besser geschützt: der gesetzliche Schutz wird auf die Biotope "Artenreiches Grünland" und "Streuobstwiesen" erweitert und in einem Großteil der Schutzgebiete wird es ein vollständiges Verbot geben für den Einsatz von Herbiziden und biodiversitätsschädigenden Insektiziden. Auch wird bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln der Mindestabstand zu Gewässern auf zehn Meter festgelegt, beziehungsweise auf fünf Meter dort, wo die Abstandsfläche dauerhaft begrünt ist.

Weitere Maßnahmen des Aktionsprogramms widmen sich dem Schutz und der Wiederherstellung von Insektenlebensräumen vom Land bis zur Stadt; der Eindämmung der Lichtverschmutzung, der Reduzierung von Nähr- und Schadstoffeinträgen in Insektenlebensräume sowie der Unterstützung des Engagements für Insekten in der gesamten Gesellschaft.

"Diese Grafiken sind bewusst so einfach wie möglich gehalten", erklären die Macher in den FAQs ihrer Website. "

Sie sollen dazu dienen, Gespräche zu beginnen über unsere sich erwärmende Welt und die Risiken des Klimawandels."

Wer weitere Details zur Erderhitzung wissen wolle, möge sich gern auch andernorts schlaumachen. Das neue Portal jedenfalls wolle "eine Lücke füllen und Kommunikation ermöglichen, für die nur ein Minimum an wissenschaftlichen Kenntnissen nötig ist".

Ministerin Schulze – Statement zum Insektenschutz (Video) >>>

Weitere Informationen
Maßnahmenvorschläge zum Aktionsprogramm Insektenschutz >>>

(Quelle: BMU)