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Bonn, 25.06.2020

BBK-Verhaltensempfehlungen bei Hitze, beim Baden und Waldbrand

Hitze und Dürre bedeuten auch gesundheitliche Risiken und erhöhte Brandgefahr. Das BBK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) hat einige Empfehlungen zusammengestellt. Lesen Sie hier, wie Sie sich und Ihre Familie vor Hitzefolgen schützen und Waldbrände vermeiden können. Außerdem erfahren Sie hier, welche Regeln Sie bei beim Baden in Seen beachten sollten, um die Unfallgefahr zu reduzieren.

Verhaltensempfehlungen

• Vorsorge und Selbsthilfe bei Hitze
• Gefahren beim Baden
• So vermeiden Sie Waldbrände

Vorsorge und Selbsthilfe bei Hitze

Extreme Hitze kann schwere gesundheitliche Folgen mit sich bringen. Doch wann genau sprechen wir von extremer Hitze? Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bezeichnet Wetterbedingungen, „die durch hohe Temperaturen, unbehinderte Einstrahlung, schwachen Wind und zum Teil durch feuchte Luft (Schwüle) gekennzeichnet sind“, als extreme Hitze. Sie führen zu einem besonders starken Wärmeempfinden der Menschen, das in der „Gefühlten Temperatur“ wiedergegeben wird. Wie die Gefühlte Temperatur berechnet wird, können Sie hier nachlesen. Ab Gefühlten Temperaturen von 38 °C spricht der DWD von extremer Wärmebelastung. Wenn an zwei aufeinander folgenden Tagen eine mindestens „starke Wärmebelastung“ von 32 bis 38 °C Gefühlter Temperatur vorhergesagt wird und es nachts nur zu einer unzureichenden Abkühlung kommt oder aber extreme Belastungen von 38 °C oder mehr erwartet werden, gibt der DWD eine Hitzewarnung heraus. Die Warnungen können Sie abrufen: DWD-Hitzewarnung . Dort können Sie auch den Hitzenewsletter abonnieren. Auch in der Gesundheitswetter- und der Warnwetter-App des DWD erhalten Sie Hitzewarnungen.

Die Hitzebelastung in Deutschland hat in den vergangen Jahren stetig zugenommen. Die Zahl der „Heißen Tage“, an denen 30 Grad oder mehr als Höchsttemperatur gemessen wurde, ist gestiegen. Das bringt gesundheitliche Risiken mit sich. Besonders ältere oder isoliert lebende Menschen, chronisch Kranke und kleine Kinder sind gefährdet. Vermehrtes Schwitzen kann zu hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten und letztlich zu Dehydrierung führen. Auch das Herz-Kreislaufsystem kann durch die Anforderungen eines hohen Wärmetransports überlastet werden. Schätzungen zufolge sind bei einer Hitzewelle im Jahr 2003 etwa 7.500
Auch in Deutschland steigt die Zahl der „heißen Tage“ deutlich an
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Menschen an Hitzefolgen verstorben, in den Jahren 2006 und 2015 jeweils 6.000. Es ist daher besonders wichtig, bei hohen Wärmebelastungen auf Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn zu achten, die zu den besonders gefährdeten Personengruppen zählen. Regelmäßige Besuche und Telefonate können helfen, bei gesundheitlichen Problemen rechtzeitig einzugreifen.

Es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um sich auf die Hitze vorzubereiten und sich vor den Auswirkungen der Hitze zu schützen.

Das können Sie im Vorfeld tun:

Sorgen Sie für ausreichend Getränkevorräte. Gute Durstlöscher sind Mineralwasser (auch gegen den Mineralverlust durch Schwitzen), verdünnte Säfte und Kräuter- oder Früchtetee – aber nicht eiskalt! Kühl oder lauwarm helfen sie dem Körper besser, mit der Hitze umzugehen. Alkohol- oder koffeinhaltige Getränke sollten Sie besser vermeiden, diese belasten den Kreislauf zusätzlich.
Machen Sie Ihr Zuhause hitzefest. Dunkeln Sie Ihre Räume ab und sorgen Sie für Schattenplätze auf Ihrem Balkon oder Ihrer Terrasse.
Wenn Sie auf Medikamente angewiesen sind: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt! Es kann sinnvoll sein, die Dosierung bei Hitze anzupassen.

Die Hitze ist da – das können Sie tun:

Tragen Sie weite, leichte und helle Kleidung und bei Aufenthalt im Freien eine Kopfbedeckung.
Trinken Sie viel! Mindestens 1,5-2 Liter pro Tag. Schaffen Sie kleine Erinnerungshilfen (z.B. volles Glas griffbereit in Sichtweite stellen, gemeinsam mit dem Hausarzt einen Trinkplan erstellen).
Wenn Sie auf Medikamente angewiesen sind: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt! Es kann sinnvoll sein, die Dosierung bei Hitze anzupassen.

Tipps für Zuhause:

Bevorzugt zu kühleren Tageszeiten, z.B. am frühen Morgen, lüften.
Geschlossene Fenster abdunkeln.
Verwenden Sie zum Abkühlen kalte Fußbäder, Sprühflaschen mit Wasser (regelmäßig reinigen um Verkeimungen zu vermeiden) oder kühlende Körperlotionen. Handgelenke und Unterarme unter kaltes Wasser halten wirkt auch lindernd.
Wenn Sie auf Medikamente angewiesen sind: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt! Es kann sinnvoll sein, die Dosierung bei Hitze anzupassen.
Lauwarm Duschen! Kalte Duschen erschweren dem Körper die Wärmeabgabe. Für Kinder eignen sich Planschbecken oder andere Wasserspiele.
Auch nachts nur leichte Bekleidung und leichte Bettwäsche verwenden, um einen Hitzestau zu vermeiden.

Tipps für Unterwegs:

Sonnenschutzmittel nicht vergessen! Verwenden Sie Mittel mit mindestens Lichtschutzfaktor 20, für Kleinkinder Lichtschutzfaktor 30. Bei längerem Aufenthalt im Freien regelmäßig nachcremen.
Kopfbedeckung nicht vergessen! Auch Sonnenschirme können hilfreich sein.
Pralle Sonne wenn möglich meiden, Schatten bevorzugen.
Körperliche Betätigungen wie einkaufen, Spaziergänge und Sport möglichst in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden legen.
ACHTUNG: Auf keinen Fall Menschen oder Tiere allein im heißen Auto zurücklassen. Die Temperaturen in einem abgestellten Auto steigen sehr schnell deutlich über Außentemperatur-Niveau. Es besteht Lebensgefahr!

Erste-Hilfe-Maßnahmen:

Gehen Sie nicht achtlos an Hilfsbedürftigen vorbei – helfen Sie!
Bringen Sie hilfsbedürftige Personen in den Schatten.
Lockern Sie die Kleidung, bieten Sie etwas zu trinken an.
Rufen Sie den Notruf 112.

Diese Tipps finden Sie auch zusammengefasst in diesem Informationsblatt:

Hitze (PDF, 294KB) >>>

Ausführlichere Informationen speziell für ältere Menschen finden Sie hier >>>

Weitere Informationen:

Der Hitzeknigge (Umweltbundesamt) >>>

Klimawandel und Gesundheit (Umweltbundesamt):

Deutsch: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/klimawandel-gesundheit-tipps-fuer-sommerliche-hitze >>>

Englisch: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/climate-change-health-tips-on-coping-hot-weather >>>

Russisch: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/izmenenie-klimata-i-zdorove-sovety-po-povedeniyu-v >>>

Türkisch: https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/iklim-degisikligi-ve-sagliginiz-yaz-sicaklarinda-ve >>>


Gefahren beim Baden

Bei den anhaltend hohen Temperaturen laden überall Badestellen und Gewässer zur Abkühlung ein. Besonders beim Baden außerhalb von Schwimmbädern drohen aber Gefahren.

Beachten Sie daher unbedingt die folgenden Sicherheits-Hinweise der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG):

Im Sommer locken auch Gewässer mit Abkühlung. Beachten Sie dabei die Baderegeln, um Unfälle zu vermeiden!

Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und die Warnhinweise beachten.
Eltern sollten kleine Kinder am und im Wasser nie aus den Augen lassen und immer in Griffweite bleiben.
Die eigene Leistungsfähigkeit kritisch einschätzen; nicht übermütig werden.
Nie in unbekannte Gewässer springen. Nur an ausgewiesenen Sprungbereichen ins Wasser springen. Kopfsprünge im Ufer- und Flachwasserbereich können lebensgefährlich sein oder schwerste, dauerhafte Schäden nach sich ziehen.
Luftmatratzen, Schlauchboote und Gummitiere können durch Strömung leicht abgetrieben werden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Themenseite der DLRG >>>


So vermeiden Sie Waldbrände

Bei anhaltender Trockenheit und hohen Temperaturen steigt das Waldbrandrisiko schnell an. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) beobachtet die Lage und erstellt einen Waldbrandgefahrenindex, den Sie hier einsehen können. Informieren Sie sich regelmäßig über die Waldbrandgefahr in Ihrer Region und helfen Sie mit, Waldbrände zu vermeiden!
Bei anhaltender Trockenheit und Hitze steigt die Waldbrandgefahr
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Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) gibt Ihnen Tipps:

Werfen Sie keine Zigaretten oder andere brennende Gegenstände in die Natur – erst recht nicht aus dem Fahrzeug! Schnell kommt es zu einem Böschungsbrand an Autobahnen und anderen Straßen.
Lassen Sie niemals Fahrzeuge mit heißen Abgasanlagen auf trockenen Feldern oder Wiesen stehen. Es besteht die Gefahr, dass sich die Vegetation daran entzündet. Dies betrifft neben allen Modellen mit am Fahrzeugboden liegenden Katalysatoren (viele Pkw mit Otto-Motoren) künftig auch immer mehr Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro VI. Werden diese in den Regenerationsmodus geschaltet, können sehr hohe Temperaturen auftreten.
Grillen Sie in der Natur nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen. Respektieren Sie Verbote zum Beispiel in Waldbrand gefährdeten Gebieten oder durch Kontaktbeschränkung.
Melden Sie Brände oder Rauchentwicklungen sofort über Notruf 112. Hindern Sie Entstehungsbrände durch eigene Löschversuche an der weiteren Ausbreitung, wenn Sie sich dabei nicht selbst in Gefahr bringen.

Quelle: https://www.feuerwehrverband.de/sicherheitstipps-zum-schutz-der-trockenen-natur-3/

Fachempfehlung des Deutschen Feuerwehrverbandes:

Sicherheit und Taktik im Vegetationsbrandeinsatz >>>

(Quelle: BBK – Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)