Jülich, 05.09.2025
Mit „JUPITER“ spielt die EU in der ersten Liga der Supercomputer
Am Forschungszentrum in Jülich wurde der neue JUPITER-Supercomputer (https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/factpages/digital-success-stories-jupiter-first-european-exascale-supercomputer) von EU-Kommissionsmitglied Ekaterina Sachariewa und Bundeskanzler Friedrich Merz eingeweiht. JUPITER ist offiziell das erste europäische System, das die Exascale-Schwelle erreicht hat: Der Rechner führt mehr als eine Trillion (1018) Operationen pro Sekunde durch. Das ist ein Rechenleistungsniveau, das mit der geballten Rechenkapazität von einer Million moderner Smartphones vergleichbar ist. Mit diesem Meilenstein tritt Europa in die globale Liga des High-Performance Computing ein.
Das energieeffizienteste Supercomputer-Modul der Welt
JUPITER ist offiziell als Europas leistungsstärkster Supercomputer eingestuft und als viertschnellster weltweit. Er kombiniert Leistung mit Nachhaltigkeit. Das System basiert ausschließlich auf erneuerbaren Energien und verfügt über modernste Kühlung und Energiewiederverwendung. Damit ist JUPITER das energieeffizienteste Supercomputermodul der Welt. Das ist durch seine Nummer-eins im Green500-Ranking (https://top500.org/lists/green500/list/2025/06/) bestätigt.
Ekaterina Sachariewa, EU-Kommissarin für Startups, Forschung und Innovation, spricht von einem neuen Kapitel für Wissenschaft, KI und Innovation: „JUPITER stärkt die digitale Souveränität Europas, beschleunigt die Entdeckung und stellt sicher, dass unsere Forscher, Innovatoren und Industrien über die leistungsfähigsten und nachhaltigsten Rechenressourcen verfügen.“
Optimierte Super-Rechenkraft für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit
Mit einer Rechenleistung von mehr als einem ExaFLOP wird JUPITER Wissenschaft, Innovation und Politikgestaltung in ganz Europa nach vorne bringen. Die Forscher werden nun in der Lage sein, Klima- und Wettermodelle mit einer Kilometerauflösung auszuführen. Das ermöglicht eine viel genauere Vorhersage von Extremereignissen wie Hitzewellen, schweren Stürmen und Überschwemmungen.
In einer Videobotschaft bezeichnete Henna Virkkunen, Exekutiv-Vizepräsidentin für Tech-Souveränität, Sicherheit und Demokratie, die Einweihung JUPITERs als einen historischen Meilenstein: „Mit JUPITER wird Jülich zur Heimat des leistungsstärksten Computers in Europa. So wie der Planet Jupiter eine Anziehungskraft hat, die unser Sonnensystem prägt, wird der JUPITER-Supercomputer die europäische Forschungsgemeinschaft, ihre Start-ups, ihre Industrie und ihre Talente zusammenbringen. Es wird Investitionen anziehen, den Durchbruch anregen und Europa vorantreiben.“
Zugang für Start-ups, KMU, Forschung und Industrie
JUPITER wird auch die Entwicklung und Einführung von KI-Lösungen unterstützen; seine Supercomputing-Fähigkeit wird die im März 2025 >>> angekündigte künftige KI-Fabrik (JAIF) unterstützen. Mit ihr werden hochmoderne große Sprachmodelle (LLMs) für generative KI und digitale Technologien der nächsten Generation entwickelt. Die KI-Fabrik in Jülich umfasst zudem eine experimentelle Plattform, die als hochmoderne Infrastruktur für die Entwicklung und Erprobung innovativer KI-Modelle und -Anwendungen dient und die europaweite Zusammenarbeit fördern soll. Ziel ist es, Start-ups, KMU, Forschung und Industrie Zugang zu modernsten KI-optimierten HPC-Ressourcen zu ermöglichen und so die europäische Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Europaweites Netzwerk
In JUPITER steckt eine gemeinsame Investition der EU und Deutschlands in Höhe von 500 Millionen Euro, die über das Gemeinsame Unternehmen EuroHPC abgewickelt wird. Es ist Teil der umfassenderen Strategie Europas zur Entwicklung eines Netzes von KI-Gigafactories: großmaßstäbliche, -energieeffiziente Computing-Hubs für die Ausbildung und den Einsatz von KI-Grenzmodellen.
Hintergrund
Das Gemeinsame Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen (EuroHPC)>>> hat bereits 13 Vorschläge für die Einrichtung und den Betrieb von KI-Fabriken in ganz Europa ausgewählt.
KI-Fabriken werden die wichtigsten Zutaten zusammenbringen, die für den Erfolg in der KI erforderlich sind: Rechenleistung, Daten und Talent. Sie werden Zugang zu der enormen Rechenleistung bieten, die Start-ups, Industrie und Forscher benötigen, um ihre KI-Modelle und -Systeme zu entwickeln. Ein Beispiel sind große europäische Sprachmodelle oder spezialisierte vertikale KI-Modelle, die sich auf bestimmte Sektoren oder Bereiche konzentrieren.
Am 30. Juni 2025>>> hat die Kommission auch eine überwältigende Zahl von Vorschlägen zur Einrichtung europäischer KI-Gigafactories mit 76 Interessenbekundungen in 16 Mitgliedstaaten angekündigt.
Das KI-Gigafactories-Konzept baut auf der KI-Fabriken-Initiative auf und nutzt Europas hochmodernes EuroHPC-Supercomputing-Netzwerk, um das Ziel der EU zu verwirklichen, der weltweit führende KI-Kontinent zu werden. KI-Gigafactories werden hochmoderne, groß angelegte KI-Rechen- und Datenspeicherzentren sein, die speziell für die Entwicklung, Schulung und Bereitstellung von KI-Modellen und -Anwendungen der nächsten Generation im Hyperskalenbereich entwickelt wurden, z. B. Modelle mit Hunderten von Billionen von Parametern. Durch die Integration von enormer Rechenleistung, energieeffizienten Rechenzentren und KI-gesteuerter Automatisierung werden diese Einrichtungen neue Maßstäbe für das Training, die Kompatibilität und den Einsatz von KI-Modellen setzen.
Weitere Informationen
Gemeinsames Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen (EuroHPC) >>>
KI-Fabriken >>>
KI-Gigafactories >>>
(Quelle: Europäische Kommission Vertretung in Deutschland)